Die Aufregung der vergangenen Tage um das Schweinegrippe-Virus an einer japanischen Schule tut der Feierlaune der über 850 Mitwirkenden und Tausenden von Besuchern keinen Abbruch. Nur ganz vereinzelt tragen Besucher, vor allem Jugendliche, einen Mundschutz.
Zur Sprache kommt die Grippe nur bei der Eröffnung des achten Japan-Tags in der Landeshauptstadt. Der Präsident des Japanischen Clubs, Kenji Akikawa, versichert: "Wir setzen uns in erster Linie dafür ein, der Ausweitung der Krankheit vorzubeugen."
Die Sicherheit der Bürger habe höchste Priorität, deswegen würden die betroffenen Schüler und ihre Familien bis zu ihrer Genesung zu Hause bleiben. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) wünscht den Erkrankten eine rasche Genesung und verkündet, dass es für sie im Sommer ein separates Familienfest geben wird.
Weil ursprünglich ein Kinderchor der von der Schweinegrippe befallenen japanischen Schule auftreten sollte, buchten die Veranstalter kurzfristig eine Musikgruppe nach. "Das Publikum aus allen Generationen wird Anklang am Programm finden", zeigt sich die Geschäftsführerin der Düsseldorf Marketing- und Tourismus-GmbH überzeugt.
Die Mischung aus traditioneller Musik, Tanz, Sport und moderner Popkultur hat den Japan-Tag bekannt gemacht. Der Höhepunkt ist in jedem Jahr das große Abschlussfeuerwerk über dem Rhein. Familie Helbig aus Düsseldorf ist froh, dass sich die Stadt dazu entschlossen hat, das Fest trotz der Schweinegrippe nicht abzusagen.
"Sollen wir uns denn besser isolieren?", fragt Vater Stephan provokant. Er findet es übertrieben, dass einige Besucher einen Mundschutz tragen. Zu den Vorsichtigen gehört die 22-jährige Anja Lotz.
Die Kauffrau aus der Nähe von Bonn hat von der neuartigen Grippe gehört und zur Vorsicht einen Mundschutz aufgesetzt. Als sie beruhigt feststellt, wie wenige Menschen einen solchen Schutz tragen, sagt sie: "Ich glaube, ich ziehe das Teil aber gleich auch wieder aus."