Diskussion um Umbenennung Bürger sollen erneut Vorschläge für den Jürgensplatz einbringen

Düsseldorf · Die Stadt hat ein Portal zur Online-Beteiligung für die Umbenennung gestartet, über die seit mehr als einem Jahr diskutiert wird.

Die geplante Umbenennung des Unterbilker Platzes hatte eine große Diskussion ausgelöst.

Foto: Anne Orthen

(ctri) Die geplante Umbenennung des Jürgensplatzes geht in die nächste Runde. Nun ist die Stadtgesellschaft erneut aufgerufen, sich an der Findung eines neuen Namens für den zentralen Platz in Unterbilk zu beteiligen. Dazu hat die Stadt am Donnerstag eine Online-Plattform gestartet, auf der noch bis Freitag, 28. März, Vorschläge anonym und mit Begründung eingebracht werden können. Zudem ist es auf der Webseite möglich, zustimmende oder ablehnende Bewertungen für eingebrachte Vorschläge abzugeben. Das Portal ist abrufbar unter www.beteiligung.nrw.de/portal/duesseldorf/beteiligung/.

Seit mehr als einem Jahr ringt die Stadt um die Namensgebung des Platzes, an dem sich auch das Polizeipräsidium befindet. Im März 2024 hatte der Rat beschlossen, die Bezeichnung Jürgensplatz ersetzen zu wollen. Das war nötig geworden, weil neue Forschungserkenntnisse über Namensgeber Franz Jürgens dessen Rolle im Nationalsozialismus in neuem Licht erscheinen lassen. Jürgens hatte in Düsseldorf den Widerstand der „Aktion Rheinland“ unterstützt, war aber zuvor in Darmstadt auch an Judendeportationen beteiligt.

Bereits im August 2024 hatte die Stadt eine Bürger-Beteiligung gestartet. Der favorisierte Vorschlag Klaus-Dönecke-Platz wurde auf Wunsch der Familie des Polizeihistorikers aber kurz vor dem Beschluss in der Ratssitzung im Dezember wieder zurückgenommen. Nun sollen Anwohner und Interessierte erneut Anregungen und Namensvorschläge einbringen. Die Verwaltung selbst präferiert die Benennung in Edith-Fürst-Platz, „um diese Frau stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf zu würdigen“.

Die Benennung eines Platzes gehöre zu den „höchsten Ehrungen“ in Düsseldorf. Künftig möchte die Stadt hierbei den Fokus darauf legen, Straßen, Wege und Plätze zunehmend nach bedeutenden Frauenpersönlichkeiten zu benennen. „Zudem wären bei Namensvorschlägen zu dieser konkreten Umbenennung auch ein besonderes, öffentliches Andenken Opfern des Nationalsozialismus wert. Natürlich können grundsätzlich auch Platznamen, die keine Person ehren, aber einen anderen Bezug herstellen oder eine passende Botschaft beinhalten, vorgeschlagen werden“, heißt es in der Mitteilung.

(ctri hal)