Ein Sommermonat auf Rekordkurs
Es könnte der bislang trockenste Juli werden — und einer der besten für die Bäder.
Düsseldorf freut sich über den Sommer, ächzt aber auch unter der Hitze. Lesen Sie hier, welche ungewöhnlichen Auswirkungen die aktuelle Hitzeperiode hat.
Wetter Die Temperaturen sind am Montag auf den höchsten Wert für dieses Jahr gestiegen. Genau 34 Grad hat der Deutsche Wetterdienst am Flughafen gemessen. Auch wenn der 1976 erreichte Höchstwert für Juli bei 36,3 Grad liegt, könnte es noch ein Rekordmonat werden. Denn seit 20 Tagen in Folge fiel nun schon kein Niederschlag, insgesamt waren es erst 16 Liter pro Quadratmeter. Beim bislang trockensten Juli im Jahr 1982 waren es 20 Liter.
Ob der Wert geknackt wird, hängt vor allem von den für Dienstag und Mittwoch angekündigten Gewittern ab. Am Mittwoch könnten sie sogar unwetterartig ausfallen. Die Wärme bleibt aber, schon am Donnerstag wird es wieder bis zu 30 Grad warm.
Bäder Ausschließlich positiv wirkt sich das Sommerhoch auf die Düsseldorfer Bädergesellschaft aus. Diese verzeichnete am Sonntag Rekord-Besucherzahlen. 21 293 Menschen strömten ins Strandbad Lörick, ins Rheinbad, ins Benrather Freibad sowie ins Allwetterbad in Flingern. „Der Sonntag reiht sich in die Top Ten seit Beginn der Aufzeichnung ein“, berichtet Sprecherin Romina Walterowicz. Seit die Saison gestartet ist, besuchten 146 831 Menschen die vier Bäder. Zum Vergleich: In der gesamten Saison 2011 waren es 163 150 Badegäste, in der Saison 2012 immerhin 291 078. Doch aktuell stehen die Bäder besser da als letztes Jahr zur gleichen Zeit. Da wurden 111 720 Gäste registriert. Solche Zahlen stimmen Walterowicz zuversichtlich. „Die Ferien haben begonnen, die Wettervorhersage ist super. Vielleicht knacken wir die 400 000-Besucher-Marke.“
Grünanlagen Wegen der Trockenheit werden die Wiesen in den Parks und anderen Grünanlagen langsam gelb. Doch das bereitet den städtischen Gärtnern, die derzeit viele Überstunden machen, die geringsten Sorgen. Wenn die Wiesen gemäht werden und es mal regnet, werden sie von selbst wieder grün. Die Fürsorge der Gärtner gilt vor allem Wechselbeeten und Straßenbäumen. Seit Beginn der Hitzewelle sind sie täglich ab sechs Uhr auf den Beinen, lassen in den Parks die Sprinkler laufen oder fahren mit Tankwagen voller Wasser die Straßen ab. Vor allem sorgt sich Gartenamtsleiterin Doris Törkel um die vielen Jungbäume, deren Wurzeln das Grundwasser noch nicht erreichen. Ihr Appell: Wer in der Nähe von jungen Straßenbäumen wohnt, möge zum Eimer Wasser greifen und nicht erst auf die Tankwagen warten. Bei der Dosierung gilt: Viel hilft viel — also besser fünf Eimer auf einmal, dann kann auch wieder zwei Tage Pause sein.
Arbeiten Viele Firmen haben keine Klimaanlagen, trotzdem sind sie verpflichtet, bei hohen Temperaturen für ihre Mitarbeiter zu sorgen: „Getränke zu stellen, ist im Arbeitsschutz nicht konkret genannt“, erläutert Stefanie Peifer von Verdi, aber Arbeitgeber hätten eine Fürsorgepflicht. Ein Beispiel seien veränderte Arbeitszeiten, also die Möglichkeit morgens früher anfangen zu können.
Bei Vodafone ist die Getränkeversorgung der Mitarbeiter seit dem Umzug besonders gut: Eine neue Technik liefert Wasser mit und ohne Kohlensäure aus dem Hahn. Hier bekommt praktisch jeder unbegrenzt Sprudel gratis.