Komödie: Modernes Großstadtmärchen versöhnt mit dem Leben
„Zusammen ist man weniger allein“ erzählt von einer Wohngemeinschaft in Paris, Premiere ist am Mittwoch.
Düsseldorf. Schauspielhaus und Oper haben sich gerade in die Sommerpause verabschiedet, da lädt die Komödie zur ersten Premiere der neuen Spielzeit. „Ein stilles, feines Stück“, sagt Komödien-Chef Helmuth Fuschl, habe er ausgesucht, „ganz ohne Schenkelklopfen“ und es „ganz bewusst“ in den Sommer gesetzt.
Es ist die Bühnenfassung des französischen Erfolgsromans „Zusammen ist man weniger allein“ (fürs Kino verfilmt mit Audrey Tautou) von Anna Gavalda, die den Intendanten des Privattheaters nahezu zum Schwärmen bringt. Zumal er sich um die Rechte für die Inszenierung zwei, drei Jahre lang bemüht hat — also ähnlich lange wie für die Verpflichtung von Sascha Wussow, Sohn des verstorbenen Klausjürgen Wussow.
Jetzt hat es schließlich geklappt: „Zusammen ist man weniger allein“ feiert am Mittwochabend Premiere und Wussow spielt eine der tragenden Rollen. „Mein Part ist herrlich, weil ich so jemanden noch nie dargestellt habe. Ich darf ein bisschen autistisch und melancholisch sein.“
In dem Stück ist Wussow Philibert, ein Adeliger mit großzügiger Pariser Altbauwohnung, der einen äußerst reduzierten Kontakt zu seiner Umgebung pflegt. Franck der Koch, wohnt bei ihm, eine Frau zieht ein, eine zweite — und schließlich die ganz Welt. Na ja, vielleicht nicht die ganze Welt, aber die Schönheit des Lebens, welche Philibert langsam aber sicher zu erfassen beginnt.
„Die Menschen in der WG zeigen einander: Da ist ein Weg, den es einzuschlagen lohnt. Aber sie belegen ihn nicht mit ihrem persönlichen Ballast, sondern lassen den anderen gewähren“, sagt Miriam Horwitz. Die Tochter des französischen Schauspielers und Musikers Dominique Horwitz spielt in dem Stück die junge Camille, die den anderen auf die Sprünge hilft und dabei auch wieder ein Gespür für sich selbst entdeckt.
„Die Bühnenfassung von Anna Bechstein orientiert sich sehr an dem Roman und dessen Leichtigkeit“, sagt Regisseur Thomas Weber-Schallauer. „Die Pariser Not-WG ist ein gutes Modell für das gar nicht mal so einfache Miteinandersein. Am Ende versöhnt uns dieses moderne Großstadtmärchen mit dem Leben aber doch.“
Vorstellungen: Die Premiere beginnt am Mittwoch um 20 Uhr in der Komödie an der Steinstraße. Die Inszenierung „Zusammen ist man weniger allein“ ist bis zum 5. September dort zu sehen. Karten gibt es unter Tel. 32 51 51.