Neubau Eine neue Feuerwache für Wersten
Düsseldorf · Die Bezirksvertretung 9 hat der Bauvoranfrage zugestimmt. Das neue Gebäude soll in vier Jahren fertig gestellt werden.
Wenn es brennt, dann muss es schnell gehen. In Deutschland muss die Feuerwehr innerhalb von acht Minuten am Einsatzort sein. Die schnelle Erreichbarkeit des ganzen Zuständigkeitsbereichs erschwerte die Suche nach einem geeigneten Standort für die neue Feuerwache in Wersten. Das Grundstück an der Ickerswarderstraße, das jetzt als Park&Ride-Platz genutzt wird, wäre von einigen Bereichen der Feuer- und Rettungswache 7 zu weit entfernt gewesen. Jetzt steht fest: Die neue Feuerwache soll auf einem 20 000 Quadratmeter großen städtischen Grundstück zwischen der Werstener Friedhofsstraße und der Hügelstraße entstehen. Da es allein für die Feuerwehr zu groß ist, werden mehrere Betriebshöfe des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes an dem Standort gebündelt.
„Die Feuer- und Rettungswache am Altstandort hat einen großen Sanierungsbedarf“, sagt Doreen Kerler, Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement. Und: „Es gibt nicht genügend Sozialräume. Da immer mehr Frauen bei der Feuerwehr arbeiten, braucht man getrennte Umkleideräume.“ Die Wache biete auch nicht genug Platz für weitere Fahrzeuge.
Das Grundstück an der Werstener Friedhofstraße wurde bisher als Versuchsgärtnerei genutzt. Dort gibt es genug Platz, um moderne und den aktuellen Standards entsprechende Gebäude für beide Fachbereiche zu errichten. „Der Standort ist ideal, weil von dort aus die Schutzziele erreicht werden können“, sagt Kerler.
Der Entwurf zeigt Gebäude, die wie zwei ineinander geschobene Riegel aussehen. „Beide haben eine eigene Einfahrt, so dass die unabhängig voneinander funktionieren“, sagt Kerler. Der Neubau beherbergt künftig alle Feuer- und Rettungsfahrzeuge, einen Sozial- und Bürobereich sowie einen schwarz-weiß-Bereich, eine Waschhalle und Lagerflächen. Im Betriebshof wird es neben Platz für Fahrzeuge und Maschinen des Gartenamtes auch einen Büro- sowie einen Sanitär- und Aufenthaltsbereich geben.
Die Anwohner haben die Planung kritisch begleitet. Eine Sorge ist, dass eine Feuerwache in direkter Nachbarschaft Tag und Nacht Lärm verursacht. Deshalb hat das Amt für Gebäudemanagement bei der Planung nach eigenen Angaben besonders auf den Lärmschutz geachtet, zum Beispiel bei der Ausrichtung der Gebäude. Auch Betriebsabläufe oder Schallschutzwände wurden angepasst. „Das Lärmgutachten hat ergeben, dass die Lärmwerte Tag und Nacht eingehalten werden können“, sagt Kerler. Beim Ausfahren der Einsatzfahrzeuge schaltet die Ampel für Autos auf rot, so dass das Einschalten des Martinshorns nicht erforderlich ist. „Lautsprecherdurchsagen werden nicht während der Ruhezeiten gemacht und die Wagen für den Einsatz gegen Eis und Schnee werden am Tag vorher gerüstet.“
In der Bezirksvertretung 9 wurde der Bauvoranfrage einstimmig zugestimmt. „Das ist eine super Sache für die Feuerwehrleute und die Anwohner“, sagt Andreas Schardt von den Grünen. Als Stadtteilpolitiker sei ihm wichtig, dass die Feuerwehrleute eine Wertschätzung erhalten, indem sie in adäquaten Gebäuden untergebracht werden. „Wichtig ist, dass der Standort geeignet ist“, sagt Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf. Er sehe kein grundsätzliches Problem. Udo Skalnik von der SPD findet, dass es für die Sicherheit dringend notwendig ist, Standorte zu haben, von denen man alle Einsatzorte in acht Minuten erreicht. „Jemand, der schon einen Brand erfahren hat, weiß, wie wichtig das ist.“ Andere Feuerwachen wie in Oberkassel, Gerresheim oder Flingern lägen auch mitten in der Stadt. „Es ist ein optimaler Standort. Wir sind darauf angewiesen, dass die Feuerwehr alle erreicht.“
Das Amt für Gebäudemanagement hat die Bauvoranfrage für die neue Wache bereits beim Bauaufsichtsamt eingereicht. Als nächstes steht die Vorbereitung eines Bedarfsbeschlusses an, der dem Rat bis Ende des Jahres zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Der Baubeginn ist im 1. Quartal 2023 geplant, die Fertigstellung im 3. Quartal 2024. Nach ersten Schätzungen wird der Neubau rund 34 Millionen Euro kosten.