Düsseldorf EMS: Jetzt wird’s hart

Zweite Woche für den Selbstversuch beim Sport unter Strom.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Weiter Ausfallschritt, den Oberkörper eingedreht nach links, der Strom hämmert in die Bauchmuskeln, den Po, und das Atmen fällt schwer. Es ist die zweite von acht Wochen Selbstversuch beim EMS-Training — dem Sport unter Strom. Und der Beweis, dass der erste Besuch nur eine Art freundliches Kennenlernen war.

„Man versucht, den Leuten beim ersten Mal die Scheu vor dem Strom zu nehmen“, gibt Stromschmiede-Trainer Tim Koritki zu. Meint: Bei der Premiere dreht er den Strom nur so weit auf, dass sein Kunde in der Komfortzone bleibt. Zwar spürt, dass er etwas getan hat, aber Schweiß: eher Fehlanzeige. Jetzt beim zweiten Training fragt er schon energischer nach, ob die einzelnen Elektroden nicht noch höher geregelt werden können. „Jetzt box’ mit den Hanteln mal nach vorne“, sagt er — und plötzlich klinkt der Armmuskel aus, bleibt gestreckt, lässt sich nicht zurückziehen. Der Strom ist ein harter Gegner. Tim lacht und dreht ein wenig herunter. Nach nur zehn Minuten, ein paar simplen Bewegungen, aber zahllosen Kontraktionen der willenlosen Muskeln vom Schenkel bis zur Schulter rinnt der Schweiß übers ganze Gesicht. Der Ehrgeiz setzt ein: Wie man sonst einem Trainer im Fitnessstudio sagen würde, er solle noch etwas Gewicht draufpacken, fordert man hier mehr Stromstärke. Und ist danach platt wie nach einem 15-Kilometer-Lauf. Aber auch gespannt auf die nächsten sechs Wochen im Test.

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