Thema des Tages Einbürgerung „Es gibt ein Gefühl von Zugehörigkeit“

Drei Menschen, die gestern offiziell eingebürgert wurden, erzählen, warum sie Deutsche werden wollten.

Düsseldorf. Für 13 Menschen war der Freitag ein ganz besonderer Tag. Stellvertretend für die knapp 1400 neuen Deutschen in Düsseldorf erhielten sie im Rathaus ihre Einbürgerungsurkunden und haben von nun an in ihrem Ausweis „Deutsch“ als Staatsangehörigkeit in ihrem Ausweis eingetragen. Doch für viele ist die Einbürgerung viel mehr als ein formaler Verwaltungsakt.

Foto: S. Lepke

„Es gibt zusätzlich ein Gefühl von Zugehörigkeit“, sagt Eric Donnez. Geboren in Valenciennes in Nordfrankreich kam er vor 25 Jahren nach dem Grundstudium der Medizin nach Deutschland und wurde hier zum Facharzt. „Es war ein sehr langsamer Schritt“, sagt er mit Blick darauf, dass er fast sein halbes Leben in Deutschland verbracht hat.

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Der 55 Jahre alte Radiologe fühlt sich vor allem mit dem Rheinland und Düsseldorf verbunden. „Ich fühle mich sehr heimisch. Außerdem ist Paris genau so weit entfernt wie Berlin.“ Rechtlich ändert sich für ihn wenig. Als Franzose genießt er in der ganzen EU Freizügigkeit. Auch seine französische Staatsangehörigkeit darf er behalten.

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Auch Karima Mekni ist auf dem Papier jetzt nicht nur Deutsche, sondern weiter auch Tunesierin. „Das war ganz wichtig für mich“, sagt die 33-Jährige. Sie hat einen ähnlichen Werdegang genommen wie Donnez. Noch in der Heimat absolvierte sie ihr Medizinstudium, kam dann 2010 zur Approbation nach Deutschland. Zudem Zeitpunkt war ihr Mann Gartri bereits in Wuppertal nach acht Jahren in Deutschland eingebürgert.

Als vor 14 Monaten ihre kleine Tochter geboren wurde, stand der Entschluss fest, dass sich auch Karima Mekni einbürgern lässt. „Der Prozess war auch relativ einfach. Einen Deutschkurs hatte ich schon vor der Approbation gemacht und der Einbürgerungstest war ganz einfach.“ Da sie mit einem Deutschen verheiratet ist und ihre Tochter in Düsseldorf geboren wurde, konnte die Einbürgerung schon vor der Acht-Jahres-Frist vorgenommen werden.

„Ich habe schon in Bonn, Troisdorf und Euskirchen gelebt, aber ich liebe einfach Düsseldorf“, sagt sie. „Die Stadt ist sehr international und man fühlt sich hier einfach wohl.“

Diesen Satz würde wohl auch Mateus Aguiar Alves de Almeida unterschreiben. Der 13-Jährige ist der jüngste Neubürger aus dem vergangenen Jahr. Er wurde 2002 im brasilianischen Recife geboren und erhielt gestern gemeinsam mit seiner Mutter Miria die Einbürgerungsurkunde. Sie lebt seit 2008 in Deutschland, nachdem sie hier ihren Mann kennengelernt hat.

Drei Jahre später kam auch Mateus nach Deutschland - und will auch hier bleiben. „Ich finde es sehr schön hier. Besonders ist es in Deutschland einfach sicherer. Nur das Wetter ist hier schlechter“, sagt er mit Blick auf den Schnee, der vor dem Rathaus fällt. Angekommen ist er in Deutschland schon lange. Mateus ist Mitglied bei den Messdienern und war bis vor Kurzem Page bei einem Schützenverein.