Infrastruktur Fahrradhäuschen: Großes Interesse, schwierige Suche

Düsseldorf · Der Stadt liegen 36 Anträge für Radhäuschen vor. Das bisher bevorzugte Modell kann aufgrund seiner Höhe nicht überall platziert werden, das Verkehrsamt hat Mühen, eine Alternative ausfindig zu machen.

Eine leicht abgewandelte Vierer-Fahrradbox der Firma Metallgestaltung Lüsch (Modell Sund) ist im Gespräch für Düsseldorf.

Foto: Metallgestaltung Lüsch

Auf die erfreuliche Zahl folgt ein großes Aber. Für 36 Standorte in Düsseldorf liegen Anträge auf Zuschüsse für den Bau eines Fahrradhäuschens vor. Das geht aus einer Vorlage für den Verkehrsausschuss hervor, der am Mittwoch tagt. Zehn bereits bewilligte Standorte wurden bereits geprüft, der Ausschuss stimmt nun darüber ab, die Maximalzahl von zehn Standorten aufzuheben und stattdessen eine Gesamtfördersumme von 200 000 Euro pro Jahr als Grenze zu setzen. Das große Aber: An sechs der zehn genannten Standorte gibt es Probleme, an gleich drei Punkten ist es die Höhe des „Düsseldorfer Fahrradhäuschens“. Die Suche nach einer niedrigeren Alternative gestaltet sich schwierig.

Dies hatten die Verkehrspolitiker schon im November 2016 befürchtet und damals die Verwaltung beauftragt, andere Angebote einzuholen. Dafür galten drei Bedingungen: Die Alternative soll ein dezenteres Erscheinungsbild haben, alle klobigen und extremen Formen sowie Farben schieden aus. Zudem ist eine geringere Höhe wichtig, damit kommen alle begehbaren Modelle (etwa solche, die es in Hamburg oder Dortmund gibt) nicht mehr in Betracht. Und das Häuschen soll zu den anderen Stadtmöbeln passen, also den Bänken, Mülleimern und Radbügeln, die es seit einigen Jahren in der Stadt gibt.

Das Ergebnis der Suche auf dieser Basis fiel ernüchternd aus. Die Verwaltung hat neun Unternehmen angefragt, zwei haben Skizzen und Angebote geschickt, ein weiteres Interesse bekundet, „sich eventuell zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Projekt zu befassen“. Die anderen sagten ab oder reagierten nicht einmal. Deshalb hat die Verwaltung den Markt nach weiteren Modellen abgesucht. Am Ende standen zumindest vier Möglichkeiten.

Drei der vier Modelle, über die der Ausschuss am Mittwoch berät, sind allerdings auch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Zwei von ihnen sind noch nie umgesetzt worden, es mangelt daher an jeglichen Erfahrungswerten. Ein drittes ist „nicht vollständig wind- und wettergeschützt“. Das Verkehrsamt empfiehlt daher das Modell Sund, weil es eine geringere Höhe sowie ein dezentes Erscheinungsbild hat und praktische Erfahrungen vorliegen. Das Modell Sund muss allerdings noch angepasst werden, um den Höhenunterschied zwischen Gehweg und Parkplatz auszugleichen. Und für Lastenräder ist es nicht geeignet.

Sollten die Verkehrspolitiker die Einschätzung der Verwaltung teilen, hat dies erhebliche Folgen mit Blick auf die erwähnte Gesamt-Fördersumme und die daraus erwachsenden Möglichkeiten: Das Modell Sund für fünf Räder kostet laut Vorlage rund 6000 Euro brutto, das „Düsseldorfer Fahrradhäuschen“ (bis zu zehn Räder), das weiter zur Auswahl stehen soll, liegt bei rund 23 000 Euro.