Düsseldorf Flüchtlinge werden vom ADFC auf dem Fahrrad geschult

Düsseldorf. Hamid Sultani aus Afghanistan war einer der ersten Teilnehmer der Radfahrschule für Flüchtlinge. Heute begleitet er seine ehemalige Trainerin vom ADFC, Ina Niegengerd, zu vielen Sicherheitstrainings und steht auch schon mal als Dolmetscher bereit.

Foto: Sergej Lepke

Seit Oktober 2015 haben 40 Flüchtlinge die Radfahrschule und 50 das Radfahrsicherheitstraining absolviert. „Die Radfahrschule ist für blutige Anfänger gedacht, die teilweise noch nie auf einem Rad saßen. Das Radfahrsicherheitstraining machen Menschen, die zwar schon Radfahren können, aber noch nicht sicher genug sind. Und vor allem: mit den Verkehrsregeln noch nicht vertraut sind“, erläutert Ina Niegengerd, die seit zwei Jahren ehrenamtlich für den ADFC tätig ist.

Zu Beginn musste sich die gelernte Sozialpädagogin noch ihre Schüler in den Flüchtlingsunterkünften suchen, mittlerweile kommen die Einrichtungen auf sie zu — mit dem Wunsch, Gruppen von Kindern und Jugendlichen fit für den Straßenverkehr zu machen. „Mobil zu sein, ist für die Menschen ganz wichtig. Viele Jugendliche brauchen das Rad beispielsweise, um jeden Tag zur Schule zu fahren“, sagt Niegengerd. „Aber sie müssen eben auch sicher unterwegs sein.“ Deshalb ist bei allen ihrer Schüler ein Theorie-Unterricht Pflicht. Mittlerweile erhalten die Flüchtlinge nach bestandenem Sicherheitstraining vom Jugendamt 150 Euro für den Kauf eines gebrauchten Fahrrads.

Seit Mittwoch freut sich der ADFC über ein weiteres Trainingsrad: Oberbürgermeister Thomas Geisel stiftete sein rotes „Wahlkampfrad“. arn