Freunde spenden 110.000 Euro für das Schifffahrt-Museum
Im November beginnt der Umbau im Schlossturm. Neues Ziel: eine Filiale in Kaiserswerth.
Düsseldorf. Das Schifffahrt-Museum ist seit den 80er Jahren im Schlossturm, dem einzigen noch bestehenden Teil der ehemaligen Residenz, beheimatet. Es beherbergt auf fünf Etagen eine der ältesten Spezialsammlungen von Modellen, Ansichten und Dokumenten zur Binnenschifffahrt auf dem Rhein.
Die Dauerausstellung ist jedoch mitsamt ihren Medien veraltet, die Einbauten wirken klotzig, die Themen sind unmodern. Am Mittwoch gaben die Freunde des Hauses mit einem Scheck über 110.000 Euro den Startschuss zum Umbau.
Nur 80 Mitglieder hat der Freundeskreis unter dem tatkräftigen Vorsitzenden Ernst Lamers, aber sein Engagement für das Schifffahrt-Museum ist beispielhaft. Seit der Vereinsgründung im Jahr 1984 haben Mitglieder und heimatliebende Bürger Millionenbeträge in den Betrieb gesteckt und ihn in den 90er Jahren sogar zehn Jahre lang ganz übernommen.
Auch am Mittwoch erklärte Lamers wieder, man sammle weiter, denn mit der privaten Spende und dem städtischen Zuschuss in gleicher Höhe sei es nicht getan. „Wir wollen noch mehr Düsseldorfer als Besucher gewinnen, denn unser Haus hat die schönste Lage direkt am Rhein und ist eines der schönsten Gebäude der Stadt.“
Lamers sieht seine Aufgabe nicht nur im Eintreiben von Geldern, sondern auch in der Image-Werbung. Oberbürgermeister Dirk Elbers habe er kürzlich erklärt: „Wenn so ein kleiner Verein derart hohe Spenden sammelt, kann auch die Stadt etwas mehr beisteuern. Wir brauchen noch 250.000 bis 300.000 Euro für den gesamten Umbau.“
Auch das Personal müsse aufgestockt werden, denn Museumschefin Annette Fimpeler mache alles allein, die Ausstellungen, die Konzepte und die Führungen für 33.000 meist junge Besucher im Jahr. Bis 2014 hilft die Volksbank Düsseldorf-Neuss mit einem Personalkostenzuschuss von 25.000 Euro im Jahr. Danach sei die Stadt an der Reihe.
Während die einzelnen Schlossturm-Etagen demnächst bei laufendem Betrieb modernisiert werden, denkt Lamers an das nächste Ziel, eine Dependance in Kaiserswerth, dem Fundort des Plattbodenschiffes, das derzeit saniert wird.
Als Vereinsvorsitzender habe er schon erste Gespräche mit Dieter Ziob vom Verein Kaiserpfalz geführt. Sobald man eine konkrete Bleibe habe, könnten dort außer dem restaurierten Boot auch Schiffsmodelle gezeigt werden, denn 60 Objekte lagern derzeit im Depot.
Doch zunächst will der Architekt Frank Liethmann die Einbauten im ersten Geschoss einreißen und Platz für neue Medien schaffen.