Recyclinghöfe in Düsseldorf Zahlreiche Verursacher der Müllberge ausgemacht

Düsseldorf · Wegen eines Streiks hatten die Recyclinghöfe in Düsseldorf Mitte März übers Wochenende geschlossen. Einige Menschen haben ihren Müll trotzdem einfach vor den Toren abgeladen. Nun erwarten gleich mehrere Müllsünder Konsequenzen.

Die Mülldetektive haben zahlreiche Verursacher ermitteln können, die ihren Unrat vor dem Eingangstor der Awista illegal entsorgt haben.

Foto: Maximilian Nowroth

(ctri) Es waren schockierende Bilder, die sich Mitte März nach einem Wochenende vor den Recyclinghöfen in Flingern, Garath und Lohausen gezeigt hatten: Berge voller Sperrmüll, der einfach vor den Annahmestellen abgeladen worden war, weil diese aufgrund eines Streiks bei der Awista nicht wie gewohnt geöffnet hatten. Diese illegale Müllentsorgung hat nun Konsequenzen. So haben die Düsseldorfer Mülldetektive allein bei diesem Fall insgesamt 80 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten einleiten können.

Schon am Tag danach hatten die Mülldetektive des Umweltamtes 30 Verursacher bei ihrer Spurensuche in den Müllbergen ausfindig machen können. Alleine in Flingern türmten sich auf fast 100 Meter Länge rund 500 Quadratmeter Abfälle, vor allem Sperrmüll, Bauabfälle und Restmüll, teils aber auch kritischere Abfälle wie Farben und Lacke, Kanister mit Motoröl und Leuchtstoffröhren. Als die Awista schließlich mit der Beseitigung dieser Abfälle begann, fanden die Detektive Hinweise auf weitere 20 Verursacher. Dazu kamen 30 Müllsünder, die sich aus der Auswertung der Spuren an den Höfen in Lohausen und Garath ergeben hatten, wo der Müll ebenfalls einfach abgeladen worden war.

15 Menschen bilden das Team der Mülldetektive, die auch an Abend- und Wochenendzeiten in den Einsatz gehen, teils mit verdeckten Observationen bekannter Müll-Hotspots. Auch hier konnten einige Personen auf frischer Tat „erwischt“ werden. Zusätzlich zu den eigenen gewonnenen Erkenntnissen bitten die Mülldetektive in Einzelfällen, wie zuletzt bei einer dreisten Ablagerung in Oberbilk auf der Straße Im Liefeld, auch die Öffentlichkeit über die sozialen Medien und die Presse um mögliche Hinweise.

Rund 2099 Fälle illegaler Müllentsorgung und damit fast genauso viele wie 2023 konnten die Detektive vergangenes Jahr ermitteln. Bei den verhängten Bußgeldern gab es hingegen eine Steigerung von 48 000 Euro auf insgesamt 165 000 Euro. Das lag zum Teil daran, dass Fälle mit besonders hohem Ermittlungsaufwand auch entsprechend hoch mit einem Bußgeld bestraft wurden.

(ctri hal)