Frische Gesichter für eine entstaubte Modestadt

Für die „Mobile Fashion Show“ am 6.Februar ist der Nachwuchs gefragt. Mehr als 40 Models „von nebenan“ kamen zum Casting.

Düsseldorf. Es wird getuschelt und gekichert, unsichere Blicke wandern durch den Raum. Über 40 Mädchen und Jungs stehen in einer Reihe, viele aufgestylt, in der Hand einen Zettel mit einer Nummer. Fotografen warten auf ihren Einsatz, Veranstalter dirigieren lautstark das Geschehen, eine Jury sitzt bereit. Ein Hauch von Germany’s Next Topmodel weht durch den Salon des Amateurs an der Kunsthalle.

Zur ersten "Voices of Fashion" des Netzwerkvereins Fashion.net werden Nachwuchsmodels gesucht. Bei der "Mobile Fashion Show" am 6.Februar sollen 40Modelle Mode und Schmuck von Düsseldorfer Designern an über 20 verschiedenen Orten präsentieren. Laufstegerfahrung und Körpergröße sind zweitrangig.

"Wir suchen gute, frische Gesichter, die Spaß an unserer Aktion haben und die Modestadt etwas entstauben", sagt Bernd Bücker, Kreativdirektor der Düsseldorfer Kommunikationsagentur Fresh Fruit und Mitorganisator der Voices of Fashion. Unterstützt wird die neue Show, die einen Tag vor Beginn der Modemesse CPD (7. bis 9. Februar) stattfindet, vom Wirtschaftsförderamt der Stadt. "Wir haben alles, was ein Modestandort braucht", ist Amtsleiter Uwe Kerkmann überzeugt.

"Mit der Verlegung der Modeshows an verschiedene Orte wollen wir ein frisches Image gewinnen und interessanter für Modegäste werden." Der im Juli 2009 gegründete Verein Fashion.net soll dabei nicht nur auf Mode beschränkt bleiben, sondern sie mit anderen Kreativen der Stadt aus Kunst und Architektur zusammenbringen.

Die Kandidaten für die Show werden derweil immer nervöser. Die Mädchen bestimmen das Bild. Insgesamt kommen nur fünf Jungs zum Casting. Einer nach dem anderen muss zum Fotografen. Danach heißt es Laufen vor der Jury. "Ich hab’ keine Ahnung, wie man richtig geht", sagt der 19-jährige Düsseldorfer Maximilian Koch nach seiner Vorstellung. "Ich bin spontan hier, mals sehen, was dabei herauskommt."

Miriam Hofmann-Unverhau (17) hat schon bei zwei Castings mitgemacht, wurde Zweite bei der Wahl zur Miss Neuss. "Nervös bin ich nicht mehr", sagt sie, "aber hauptberuflich möchte ich den Job auch nicht machen."

Die Jury - bestehend aus Designern, einem Stylisten und einer Modejournalistin - macht sich fleißig Notizen. "Ich suche richtige Typen, die es mögen, im Mittelpunkt zu stehen", sagt Marion Strehlow. Schmuckdesignerin Stefanie Weyhe ist begeistert von den Nachwuchsmodels. "Da sind hübsche Mädels dabei, nur schade, dass es so wenige mutige Jungs gibt."