Fußballtraining für die Kinder aus Hassels
Neues Angebot für Jugendliche und Kinder. Jeden Montag kommen ausgebildete Trainer in den Stadtteil und üben Pässe und Schüsse.
Düsseldorf. Nadia (7) und Issam (8) lieben Fußball. Wann immer es geht, schnappen sich die beiden Kinder aus Hassels ihren Ball, gehen auf die Straße, dribbeln, passen und schießen. „Wir spielen jeden Tag“, sagt der Issam. Doch so richtig in einer Mannschaft, mit einem Trainer, echten Trikots und Ausrüstung, das haben sie noch nie erlebt.
Das wird sich ändern. Seit Montag gibt es nun jeden Montag von 16 bis 18 Uhr ein kostenloses Fußballtraining für die Kinder aus Hassels auf dem Platz an der Fürstenberger Straße. Gemeinsam mit dem Stadtsportbund, dem Jugendamt und der SG Benrath-Hassels organisiert der gemeinnützige Verein „Kidsmiling“ das Projekt für Straßenfußballer von acht bis 18 Jahren.
Sandra von Möller, Gründerin und Vorsitzende von „Kidsmiling“, ist überzeugt, dass das Fußballtraining einen ähnlichen Erfolg haben wird wie in Köln. Den Rhein aufwärts gibt es das Projekt bereits seit fünf Jahren. Mehr als 200 Kinder seien mit Begeisterung dabei.
„Vor allem Mädchen nehmen das Angebot super an. Mittlerweile haben wir drei eigene Mädchen-Mannschaften.“ Darüber freuen sich auch die Kölner Fußballvereine. Das ein oder andere Talent wurde bereits bei dem Projekt entdeckt.
Einen ähnlichen Effekt wünscht sich Burkhard Hintzsche auch für die Düsseldorfer Vereine. „Das Projekt passt wunderbar in das ’Düsseldorfer Modell’, mit dem wir Kinder möglichst früh fördern und an den Vereinssport heranführen wollen“, sagt der Sportdezernent.
Einer der Vereine, die von dem offenen Fußballtraining profitieren könnten, ist deswegen gleich dabei. Die SG Benrath-Hassels stellt vier ausgebildete Trainer zur Verfügung, die sich abwechselnd um die Kinder kümmern und sie trainieren. Und wenn es in den kommenden Wochen und Monaten früher dunkel wird, findet das Training auf der Anlage der SG statt.
Neben dem Wunsch, Talente zu entdecken und die Kinder motorisch weiterzuentwickeln, geht es speziell im nicht immer einfachen Hassels auch darum, den Jugendlichen sinnvolle Freizeitbeschäftigungen anzubieten. „Wir haben uns die verschiedenen Sozialräume in der Stadt angeguckt.
Wie man an der ersten Resonanz erkennt, war die Entscheidung für Hassels die richtige“, sagt Hintzsche angesichts der rund 80 Kinder und Jugendlichen, die gestern gleich kamen. „Es gibt keine bessere Möglichkeit, ein soziales Miteinander zu lernen als im Sport. Hier interessieren keine Herkunft oder Religion“, meint die „Kidsmiling“-Vorsitzende von Möller.
Irgendwann reicht es den Kindern dann mit all den offiziellen Reden. Sie schnappen sich einen Ball und kicken munter drauf los. Nur eins hat Issam dann doch zu bemeckern: „Besser wäre es, wenn wir ab jetzt jeden Tag Training hätten.“ Denn kicken werden sie ohnehin jeden Tag.