Gastronomie: „Die Mini-Jobs sind für uns existenziell“

Gastgewerbe und Einzelhandel sehen geringfügige Beschäftigungen als Chance für mehr Flexibilität.

Düsseldorf. Gastgewerbe und Einzelhandel sehen Mini-Jobs, bei denen bis zu 450 Euro verdient werden können, nur als Chance für Einzelne oder Familien, etwas dazuzuverdienen. Für Gastronomen und Unternehmer seien sie geradezu lebensnotwendig, heißt es.

Thorsten Hellwig, Sprecher des Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband NRW): „Die Mini-Jobs sind für uns existenziell, weil sie ein Instrument sind, um Flexibilität zu gewährleisten.“ Außerdem sei die gestiegene Zahl der Mini-Jobber in der Gastronomie einhergegangen mit einem „Mehr an sozialversicherungspflichtigen Jobs“. Zudem erklärt Hellwig, dass die geringfügig Beschäftigten in der Gastronomie häufig Menschen seien, die in einer bestimmten Szene arbeiten wollten. „Das sind nicht die, die von den Mini-Jobs leben müssen.“

Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands, sieht ebenfalls nicht, dass die Mini-Jobs die Beschäftigten verdrängten:

„In Düsseldorf überwiegt das Angebot sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse im Einzelhandel das der geringfügigen Arbeitsverhältnisse um Längen.“ Zudem gelte auch hier die Notwendigkeit der Flexibilität: „Der Düsseldorfer Einzelhandel stellt zeitweise auch geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer ein, um in Spitzenzeiten, zum Beispiel zu Messen oder in der Weihnachtszeit, besser agieren zu können oder um Randzeiten, unter anderem währen der Samstagabende, innerhalb der Ladenöffnungszeiten abzudecken.“

Die Mini-Jobs im Einzelhandel erfreuten sich dabei nicht nur unter Studenten und Jugendlichen großer Beliebtheit. „Gerade die Möglichkeit, in den Randzeiten zu arbeiten, ermöglicht vielen nicht originär im Einzelhandel beschäftigten Arbeitnehmern ein zusätzliches Einkommen und damit die Aufbesserung der Familienkasse.“

Aktuell arbeiten 8171 Mini-Jobber im Düsseldorfer Einzelhandel. Nur in der Gastronomie sind es mehr: 8946. 6305 Menschen sind es im Gesundheitswesen. hmn