Düsseldorf Gewalt und Verletzte: Kurden-Demo in Düsseldorf vorzeitig aufgelöst
Düsseldorf. Bei der Kurden-Demo in der Düsseldorfer Innenstadt ist es am Samstag zu Auseinandersetzungen gekommen, weil zahlreiche Demonstranten verbotene Fahnen mit sich führten. Die Polizei stoppte den Protestzug, nahm mehrere Personen in Gewahrsam und setzte Pfefferspray ein.
Auf beiden Seiten gab es Verletzte.
Gegen 10 Uhr versammelten sich die ersten Demonstranten vor dem DGB-Haus am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Bereits dort konfiszierte die Polizei verbotene Flugblätter, die einige Teilnehmer bei sich trugen. Ausgehend von der Friedrich-Ebert-Straße setzte sich der Protestzug, mit gut 45 Minuten Verspätung, gegen viertel vor elf in Richtung Rheinwiesen in Bewegung. Dort sollte um 18 Uhr die Abschlussveranstaltung stattfinden.
Trotz Verbot tauchten im Demonstrationszug immer wieder Fahnen mit dem Konterfei des PKK-Führers Öcalan auf. Dabei hatte das Oberverwaltungsgericht erst am Freitagabend noch einmal bestätigt, dass Demonstranten keine Öcalan-Abbildungen zeigen dürfen. Aus diesem Grund stoppte und umstellte die Polizei den Marsch gegen 12.30 Uhr an der Ecke Trinkausstraße/Breite Straße. Die Teilnehmer quittierten die Maßnahmen mit lautstarken Pfiffen. Einige vermummten sich. Es flogen Steine und Fahnenstangen auf die Beamten. Die Polizei setzte daraufhin Pfefferspray ein und brachte Wasserwerfer in Stellung. Neun Personen wurden in Gewahrsam genommen, unter anderem ein 34-jähriger Mann, der nach dem Schuss mit einer Zwille per Videoaufzeichnung identifiziert werden konnte. Nach Informationen unserer Redaktion wurden drei Demonstranten leicht verletzt. Insgesamt wurden zwölf Polizisten verletzt, drei von ihnen schwer.
Um 17 Uhr beendete die Veranstaltungsleiterin die Demonstration. Die Abschlusskundgebung auf den Rheinwiesen wurde abgesagt. Nach Angaben von Polizeipräsident Norbert Wesseler waren deutlich weniger Demonstranten in der Innenstadt. Ursprünglich ging die Polizei von 25 000 Teilnehmern aus. Geschätzt nahmen aber nur etwa 6 000 Personen an der Veranstaltung teil.
Angemeldet wurde die Demonstration von einem Bündnis verschiedener Gruppen. Unter anderem auch Organisationen, die laut Verfassungsschutz der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahestehen. Die PKK ist in Deutschland, der EU und der Türkei seit langem als Terrororganisation eingestuft.