Wohnkonzept: Mieterverein kritisiert Preiserhöhung

Die Vorgaben der Stadt für Investoren sollen gelockert werden, was Geringverdienern laut Verein nicht gerecht wird.

Der Mieterverein kritisiert die Anpassung des Handlungskonzepts Wohnen (Quotenvorgabe für Investoren 40 Prozent sozial gefördert und preisgedämpft zu bauen) und die damit verbundenen höheren Verkaufspreise. Gelten da bislang 2500 Euro pro Quadratmeter als Obergrenze für preisgedämpften Wohnraum, wird daraus nun ein Verkaufspreis von 3400 Euro, ein Aufschlag von rund 35 Prozent. Die Stadt legt der Politik nun den Vorschlag vor, am Montag zunächst dem Wohnungsausschuss.

Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mietervereins, erinnert daran, dass der preisgedämpfte Wohnungsbau laut Konzept auf Haushalten mit geringem Einkommen ausgerichtet werden soll. Doch: „Wie soll das dann gehen? Diese Maßnahme ist dafür kaum bis gar nicht geeignet.“ Ein Geringverdiener mit 8,84 Euro Mindestlohn komme bei einer 40-Stunden-Woche auf brutto 18 350 Euro. Witzke verweist auf die Vorlage, in der eine vierköpfige Musterfamilie (zwei Erwachsen und zwei Kinder) mit einem Jahresbruttoeinkommen von 67 438 Euro und einem Wohnraumbedarf von 100 Quadratmetern aufgeführt ist. „Das ist aber kein geringes, nicht einmal ein mittleres Einkommen.“ Soviel verdiene ein städtischer Amtsleiter oder der Leiter eines Gymnasiums. Die gerne zum Vergleich herangezogene Krankenschwester (A7, 35 500 Euro) und der Kriminalhauptwachtmeister (A5, ca. 30 000 Euro) müssten zusammen Vollzeit arbeiten — bei zwei Kindern —, um so viel knapp zu erreichen.

Bei der sogenannten preisgedämpften Mietwohnung sieht es laut Witzke kaum besser aus. Bei 9,60 Euro Kaltmiete und drei Euro pro Quadratmeter Heiz- und Betriebskosten müsste die Familie gut ein Drittel ihres verfügbaren Einkommens nur fürs Wohnen aufwenden.

Witzkes Hauptforderungen sind ein forcierter öffentlich geförderter Wohnungsbau mit dauerhaften Bindungen, die Bereitstellung preisgünstiger Grundstücke und die Kostenreduzierung im Wohnungsbau. „Eine Wohnung von der Stange ist auch okay.“ Red