Großer Sicherheitstest im Tunnel

Mit Nebelbomben wurde ein Brand simuliert. Nur wenige Staus.

Foto: Sergej Lepke

Die Sperrung der A46-Tunnel Universität und Wersten am Wochenende hat nur am Samstagnachmittag zu geringen Verkehrsbehinderungen geführt. Allerdings ärgerten sich Autofahrer, die in Richtung Düsseldorf unterwegs waren, dass die Sperrung auf ihrer Seite bereits rund 45 Minuten vor angegebener Uhrzeit (16 Uhr) vorgenommen wurde. Auf den Umleitungen bildeten sich Staus von rund einem Kilometer Länge. Der Tunnel sollte dann am späten Sonntagabend wieder freigegeben werden.

Grund für die Sperrung waren Wartungsarbeiten und die abschließende Inspektion der seit 2011 nachgerüsteten Sicherheitstechnik. Die Arbeiten waren im Oktober 2016 abgeschlossen worden. Wartungsarbeiten stehen nun turnusgemäß einmal im Jahr an.

Nikolai Weber war Projektgruppenleiter der Wartungsarbeiten: „Wir haben unter anderem eine Vollsperrung durch Brandsimulation getestet. Dazu benutzen wir Nebelbomben. Bei der eintretenden Sichttrübung wurden dann Messgeräte aktiviert, die eine Tunnelsperrung einleiten.“ Gleichzeitig wurde Hitzeentwicklung für einen bestimmten Ort im Tunnel simuliert. Auch das funktionierte: Die an der Tunneldecke installierten Brandmeldekabel erkennen die Position des Brandes auf 25 Meter genau. Durch ihre Aktivierung löst die Technik ebenfalls eine vollständige Tunnelsperrung aus. Zudem werden automatisch Polizei und Feuerwehr alarmiert. „Die an den Portalen befindlichen Sperrschranken fahren bei einem Brand zu und sperren den Tunnel in beide Fahrtrichtungen“, sagt Nikolai Weber.

Im Notfall werden zudem heranfahrende Autos durch Verkehrszeichen vor dem Tunnel auf die Sperrung hingewiesen, im Tunnel wird mit Lautsprecherdurchsagen gewarnt, Fluchtwegbeleuchtungen kennzeichnen die Rettungsroute. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Betriebsgebäude über dem Tunnel. Barbara Schlesier, Projektingenieurin für die technische Nachrüstung, erklärt: „Die Daten aus dem Tunnel werden an das Betriebsgebäude übermittelt, dann erfolgen durch die Leittechnik automatische Reaktionen, etwa Anzeigen zur Geschwindigkeitsreduzierung oder eben eine Sperrung.“

Zur Wartung zählten auch einfache Arbeiten wie zum Beispiel die Reinigung der Beleuchtung, von Lüftern, Kameras und Messgeräten. Außerdem wurden defekte Lampen ausgetauscht und die Funktion der Lüfter überprüft. ahu