Grünes Licht für U-Bahn von der Messe zum Flughafen
Nach neuer Berechnung will die Stadt jetzt doch einen Tunnel statt einer Brücke bauen. Die Kosten steigen um 30 Millionen.
Düsseldorf. Die erste Betriebsstufe der künftigen Stadtbahnlinie U81 (vom Freiligrathplatz bis zum Flughafen; siehe Grafik) wird nun doch zu einem großen Teil unterirdisch gebaut. Dies hat die Stadtspitze gestern überraschend mitgeteilt. „Wir bekommen die Förderung für den Tunnel“, erklärte OB Dirk Elbers auf einer kurzfristig am Morgen einberufenen Pressekonferenz. Zwar kämen auf die Stadt auch Mehrkosten zu, „doch wir sollten dieses Geld aufbringen für eine perfekte Lösung“.
Damit waren die Bürgerproteste von Anwohnern aus Stockum und Lohausen am Ende wohl erfolgreich. Mehrmals hatten sie gegen einen oberirdischen Streckenverlauf gewettert, weil sie zusätzlichen Lärm fürchteten und eine Brücke über die Danziger Straße aus ästhetischen Gründen ablehnten. Auch die FDP, die mit der CDU die Planung forciert hatte, forderte daraufhin die Prüfung von Alternativen.
Die Verwaltung veranschlagt nun statt 154 Millionen Euro Gesamtkosten (für die erste Variante mit Brücke) etwa 184 Millionen Euro. Bislang gingen die Planer der Verwaltung von einer bis zu 90-prozentigen Förderung durch Bund und Land aus. „Wir müssen nun mit den Fördergebern verhandeln, um das Delta zu schließen“, so Verkehrsdezernent Stephan Keller zu den Mehrkosten für einen Tunnel in Höhe von 30 Millionen Euro.
Äußerst zuversichtlich ist Keller deshalb, weil mehrere Ingenieure und Experten der Rheinbahn in einem komplizierten Berechnungsverfahren den volkswirtschaftlichen Nutzen eines Tunnels nun besser darstellen können als den einer Brücke — und das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Zuschüssen. Die Idee sei „einfach, aber genial“ gewesen. Es geht um den Betriebsablauf: Statt drei Zügen auf der Linie U78 und drei weiteren auf der neuen Linie U81 würden nun insgesamt nur noch fünf eingesetzt.
Der Trick an dem rotierenden Verfahren: Die U78 startet am Hauptbahnhof, fährt zur Arena und dann wieder zurück zum Hauptbahnhof. Dort wird sie zur U81, fährt zum Flughafen und wieder zurück. Fahrzeit insgesamt: 86 Minuten. Bleiben noch 14 Minuten Standzeit und die 100 Minuten sind voll, in denen fünf statt sechs Bahnen im selben Takt wie vorher fahren können. Keller: „Der Fahrgast bekommt davon nichts mit.“ Vorteil bei der Investition der Bahnen: Drei Züge weniger im jeweiligen Wert von 3,5 Millionen Euro müssen angeschafft werden und die jährlichen Einsparungen bei den Betriebskosten betragen ebenfalls eine halbe Million Euro.
“ Kommentar S. 18