Hammer Brücke wird neu gebaut

Die Bauarbeiten an der Unterführung unter dem Südring sollen im kommenden Jahr endlich beginnen.

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Seit Jahren warten Anlieger und Gartenbaubetriebe in Hamm, Volmerswerth und Flehe auf eine Erneuerung der Brücke am Südring, die über den Aderkirchweg führt. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1929 und ist in ziemlich schlechtem Zustand. Bereits im Jahr 2009 hatte die Verwaltung der Politik mitgeteilt, dass die Brücke nur noch eine Lebensdauer von zehn Jahren habe. Weiteres Problem: Sie ist nur 3,60 Meter hoch, und damit viel zu niedrig für normale, vier Meter hohe Lkw.

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Bereits vor vier Jahren sollte die Brücke in Hamm neu gebaut werden. Es hakte aber an den Landeszuschüssen. Im Frühjahr 2015 lehnte die Bezirksregierung die 60-prozentigen Zuschüsse ab, weil die Brücke noch nicht baufällig genug war. Erneut wurde das Projekt vertagt. Jetzt aber, so bestätigt Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, der WZ auf Anfrage: „Das Land hat die Förderung in Aussicht gestellt.“

So wird zurzeit die Planung der neuen Brücke abgestimmt. Ingo Pähler bestätigt den schlechten Zustand der Brücke: „Sie ist verbraucht.“ Die Noten bei den Bauwerksprüfungen haben sich verschlechtert. Pähler stellt aber fest: „Wenn ich sie hätte sperren müssen, hätte ich das getan.“ Eine Sanierung sei nicht infrage gekommen, denn den Aderkirchweg tiefer zu legen, sei technisch nicht möglich. Bei der Überarbeitung der Pläne gibt es auch eine gute Nachricht: Statt ursprünglich 19 müssen nun nur drei bis fünf Bäume gefällt werden.

Rund vier Millionen Euro kostet der Neubau der breiteren Brücke aus Stahlbeton. Die lichte Höhe soll 4,50 Meter betragen. Ingo Pähler hofft, dass Mitte 2019 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Geplant ist, parallel zum Brückenbau, auch die Rheinbahnhaltestelle an der Kardinal-Frings-Brücke zu verlegen (2,3 Millionen Euro). Daniel Leuchten, Vorsitzender des Fördervereins Düsseldorf-Hamm erinnert an die Forderung seiner Mitglieder, den Zugang vom Aderkirchweg zur Haltestelle der Linie 709 sicherer und heller zu gestalten.

„Beim Thema Brücke hat die Politik jahrelang versagt“, schimpft Wilhelm Baum, Vorsitzender des Gartenbauverbandes Düsseldorf, der rund 100 Betriebe in der Landeshauptstadt vertritt. Die meisten befinden sich in den Stadtteilen Hamm, Flehe und Volmerswerth. Baum erklärt das Problem: „Für den An- und Ablieferverkehr unserer Betriebe ist die Brücke Aderkirchweg für Lkw, die aus dem Düsseldorfer Norden oder von der A 46 kommen, nicht passierbar.“ Stattdessen würden sie über die Volmerswerther Straße fahren und dort Anwohner belasten. „Das können auch mal 20 bis 40 Lkw am Tag sein“, sagt Baum. Die Betriebe hätte heute weniger kleine Kunden, dafür jedoch große Supermarkt- und Discounter-Ketten. Wenn diese Pflanzen in ihre Wochenangebote nehmen, gebe es eben einen hohen Transportbedarf.

Solange die neue Brücke nicht steht, und die Bauzeit dürfte mindestens auch noch mal zwei Jahre betragen, suchen die Gartenbaubetriebe nach Lösungen, um die Anwohner zu entlasten. „Wir werden jetzt in Absprache mit dem Bürger- und Heimatverein Volmerswerth an die Lkw-Fahrer Flyer verteilen.“

In vier Sprachen soll ihnen erläutert werden, dass sie vom Norden aus kommend einen Umweg in Richtung Neuss machen sollen. Dort müssen sie „wenden“, um dann aus Richtung Neuss hinter der Südbrücke über Viehfahrtsweg und Auf dem Draap nach Hamm und Volmerswerth zu gelangen. 30 Minuten Zeit kann dieser Umweg die Lkw-Fahrer kosten. „Wir können nur an die Fahrer appellieren, sagt Baum. Da diese aber stets Zeitdruck haben, befürchtet er: „Ich glaube, unsere Maßnahme wird nicht den durchschlagenden Erfolg bringen.“