Düsseldorf Handy-Betrug: 60 000 Euro Schaden?

Ein 21-Jähriger soll für einen großen Mobilfunkanbieter in 56 Fällen „faule“ Verträge verkauft haben. Handys und iPhone seien zum Teil an „Kunden“ mit Fantasienamen verkauft worden. Er beteuerte vor Gericht am Montag seine Unschuld.

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Düsseldorf. Ob die Art und Weise, wie ein 21-Jähriger Handy-Verträge verkaufte, moralisch ganz sauber war, ist die eine Frage. Ob sein Verhalten aber auch strafbar ist, wird seit Montag vor dem Amtsgericht geklärt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann Betrug, Computerbetrug und Datenfälschung mit einem Gesamtschaden von rund 60 000 Euro vor.

Von Februar bis August vergangenen Jahres arbeitete der Angeklagte bei einer Firma, die Verträge für einen großen Mobilfunkanbieter vermittelt. In 56 Fällen soll der 21-Jährige „faule“ Verträge verkauft haben. Handys und iPhone seien zum Teil an „Kunden“ mit Fantasienamen verkauft worden.

In anderen Fällen habe der Angeklagte die Daten gefälscht. Dafür soll der Verkäufer anschließend auch noch die Provisionen kassiert haben.

Der Angeklagte erklärte, dass alle Verträge ordentlich abgeschlossen worden seien. „Wenn die Kunden anschließend nicht zahlen, ist das ja nicht die Schuld meines Mandanten“, erklärte der Rechtsanwalt des Angeklagten. An die sollte sich der Mobilfunkanbieter wenden, wenn das Geld nicht kommt.

Allerdings räumte der 21-Jährige, der inzwischen als selbstständiger Obst- und Gemüsehändler arbeitet, ein, dass er teilweise Absprachen mit den Kunden getroffen habe. Die hätten ihre neuen Geräte nicht behalten, sondern man habe gemeinsam beschlossen, sie weiter zu verkaufen. Das sei aber nicht strafbar.

Auch ein Experte des Mobilfunk-Unternehmens konnte nicht aufklären, wie die Verträge mit den Kunden zustande kamen. Darum will sich das Gericht selbst mit der komplizierten Materie auseinandersetzen. Dann soll der Prozess noch einmal von vorn beginnen,.