Heine-Zitate an der Andreaskirche
Umgestaltung soll auch die Trinkerszene vertreiben.
Düsseldorf. Der Platz am Dominikanerkloster in der nördlichen Altstadt (direkt vor der Andreaskirche) soll ab dem Sommer neu gestaltet werden. Die Stadt verfolgt damit nicht zuletzt das Ziel, die dortige Trinkerszene zumindest ein Stück weit zu verdrängen. Das soll durch eine neue Terrasse erreicht werden, die für mehr soziale Kontrolle auf dem Platz sorgen soll. Zudem wird das neue Altstadt-Pflaster dort verlegt und mit einem Heine-Zitat versehen.
„Gott hat uns die Zunge gegeben, damit wir unsern Mitmenschen etwas Angenehmes sagen“, ist der Satz des Dichters, der auf dem Boden des Platzes unterhalb der Martinssäule verewigt wird. In der Bezirksvertretung 1 (Stadtmitte) wurde angeregt, die Worte nicht zu weit auseinander zu ziehen, wie das in der Flinger Straße getan wurde: „Man erkennt dort nicht ohne weiteres einen zusammenhängenden Satz“, bemerkte Friederike Mikoleit (CDU).
Der Eingang zum Kloster — das sich gegenüber der Andreaskirche befindet — ist zurzeit nicht ebenerdig und damit nicht barrierefrei. Das soll im Zuge der Umgestaltung durch eine Terrasse geändert werden, die über eine Rampe für alle zu erreichen ist.
Die Terrasse könnte nach Vorstellung der Dominikaner gelegentlich für Veranstaltungen genutzt werden, wodurch der Platz belebt wird. Zudem verschwindet ein Teil der Fläche, die oft von Trinkern als Aufenthaltsort genutzt wird. Auch Drogengeschäfte werden dort offenbar getätigt.
Ein Teil der Finanzierung läuft über das Konto „Altstadtpflaster“. Weitere 108 000 Euro steuert das Verkehrsamt bei.
Den Grünen erschien der Gestaltungsvorschlag ein wenig nüchtern, Ingrid Landau schlug vor, an der Stelle zumindest einen Baum zu pflanzen. Bei der Stadt sieht man das anders, wie Barbara Rekowski vom Planungsdezernat erläuterte: „Ein Baum an der Stelle würde verunraten und Platz wegnehmen. Außerdem soll der Blick an der Stelle frei sein auf die Andreaskirche.“ Die Politiker schlossen sich dieser Argumentation an und stimmten dem Konzept bei einer Enthaltung zu. eck