Düsseldorf „Helpphone“: Hausnotruf mit eigener Pflegeversicherung

Fast 500 Menschen nutzen schon das „Helpphone“ mit mobilem Notrufservice und Flatrate.

Foto: J. Michaelis

Düsseldorf. Wenn ältere Menschen sich alleine nicht mehr ganz sicher fühlen, ist der Hausnotruf für viele eine praktische Hilfe. Es gibt verschiedene Anbieter, seit Neuestem auch einen privaten aus Düsseldorf: Das „Helpphone“ für Senioren verspricht viel auf einmal. Für 42,50 Euro im Monat bietet es eine Notruffunktion mit metergenauer Ortung, eine Telefonflatrate und eine Pflegeversicherung für akuten Bedarf. Ausgedacht hat sich dieses Konzept der Düsseldorfer Unternehmer Mahir Baser.

Baser wollte ein mobiles und standortgenaues Notrufsystem für zum Beispiel im Wald verirrte Senioren, aber auch solche, die zu Hause in Not geraten, entwickeln. Sein Helpphone nutzen derzeit 486 Personen.

Wer auf dem Handy mit den leicht vergrößerten Tasten den Notrufknopf drückt, hat nach 30 Sekunden am anderen Ende der Leitung die nächstgelegene Einsatzzentrale. Zusätzlich macht das Telefon während der 30 Sekunden laute Geräusche, um Umstehende aufmerksam zu machen. Basers Trick für einen vom Netzanbieter unabhängigen Empfang: Eine zweite, ausländische Sim-Karte, die im Mobilfunknetz immer „Vorfahrt“ hat. So funktioniere auch eine sehr präzise Ortung.

Für den Bereich der Pflege soll auch eine Lösung angeboten werden. „Wenn eine ältere Person plötzlich ins Krankenhaus kommt, fallen viele Probleme an“, so Baser. Deshalb arbeitet das Helpphone auch mit der Roland-Versicherung zusammen, die dann einspringen soll und beispielsweise einem pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause hilft — Essen bringt, Wäsche macht.

Und auch für den Betroffenen selbst gibt es nach dem Krankenhausaufenthalt diese Leistungen. Wenn im Ausland etwas passiert, soll die Rückführung organisiert und Verwandte zu dem Verunglückten gebracht werden. „Das ist alles im Preis enthalten“, erklärt der Erfinder.

Die Leistungen können allerdings längstens für acht Wochen und bis zu einer Höhe von maximal 2500 Euro pro Jahr in Anspruch genommen werden. Pflegeleistungen, auch ambulante, sind aber nicht inklusive — lediglich die Vermittlung. Der Essensservice ist auf eine Mahlzeit am Tag beschränkt. Und auch bei der Wohnungsreinigung sind nur bestimmte Teile der Wohnung vorgesehen, dafür gibt es aber einen Begleitservice zu Ärzten.

Dass ein Notruf nicht mehr abgesetzt werden kann weil der Handyakku leer ist, kann nicht passieren. Das Gerät lässt rund 30 Prozent der Akkuleistung übrig, bevor es sich ausschaltet. Danach ist es also immer noch alarmfähig. Bei einer Alarmierung schaltet es sich wieder ein und sendet die notwendigen Daten an die Notrufzentrale. Die sieht dann den Akkustand und kann je nach Zustand des Akkus entscheiden, ob sie den Besitzer anruft oder doch lieber gleich Hilfe aussendet.