Düsseldorf Hofläden Eller ist die Hochburg der Hühner und Eier

Düsseldorf · Eier aus Boden- und Freilandhaltung gibt es vom Schlosshof Eller. Dort wird das Federvieh samt Legeware mit moderner Technologie versorgt.

Andrea Bloser zeigt, dass es bunte Eier auf dem Schloss Eller auch jenseits von Ostern gibt.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Schneeweiß und charakterstark sind die beiden Vierbeiner, die seit Februar auf dem Schlosshof Eller zu Hause sind. Das Paar hält zusammen wie sein berühmter Namensgeber: das US-Räuber-Duo Bonnie und Clyde. Nur Verbrechen begeht das Düsseldorfer Pärchen nicht. Im Gegenteil. Bonnie und Clyde sind kaukasische Schäferhunde, die räuberische Füchse und Marder verjagen.

Wie riesige Bauwagen sehen die modernen Stallungen aus

„Zum Schutz unserer Hühner“, sagt Landwirt Stefan Schulze-Hagen, der täglich bis zu 10 000 Eier aus Eigenproduktion in seinem Hofladen verkauft und Einzelhändler in der Umgebung mit frisch gelegter Ware beliefert. Der 63-Jährige, der zudem Ackerbau auf insgesamt 380 Hektar Land betreibt (nicht vor Ort, sondern in Erftstadt und Himmelgeist), kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um sein Federvieh. „Genau genommen gehören die von Bonnie und Clyde beschützten Freiland-Hühner meinem Sohn“, sagt der Hofbesitzer. Stefan Schulze-Hagen junior (32), Groß- und Einzelhandelskaufmann, betreibe seit Februar dieses Jahres zwei moderne Hühnerställe auf Rädern mit jeweils 1500 Hühnern.

Wie riesige Bauwagen sehen die mobilen Stallungen aus, die auf eingezäuntem, an den Vierkanthof angrenzendem Land aufgestellt sind. Sie sind gut sieben Meter breit und 25 Meter lang. „Sobald die Wiese abgegrast ist, ziehen wir die Hühnerställe mit dem Trecker zu einem anderen Ort, sodass sich immer ein Teil der 1,5 Hektar großen Freilandfläche von der Nutzung erholen kann“, sagt der Landwirt. Eine Zeitschaltuhr regelt sowohl die automatische Fütterung der Tiere, als auch deren täglichen Freigang. „Pünktlich um zehn Uhr morgens öffnen sich die Rampen der Ställe und lassen die Hühner ins Freie - ein Anblick, den Sie nicht verpassen sollten“, kommentiert Schulze-Hagen senior. Er ist begeistert von der Technik.

Voll automatisch läuft übrigens auch der Betrieb in seinen herkömmlichen Stallungen – den Hühnerställen für gut 12 000 Tiere in Bodenhaltung. Sie sind in einem Riegel des Vierkanthofs, gegenüber dem Hofladen, untergebracht und durch Kameras mit dem Hofladen sowie durch Förderbänder mit der so genannten Packstation, einem Raum mit Sortiermaschine, verbunden.

„Das Eierlegen steuern wir durch Licht – zirka vier bis fünf Stunden nach dem Einschalten des Lichts legen die Hühner ihre Eier“, sagt Schulze-Hagen. „Und die landen dann auf den Transportbändern, die zur Packstation führen.“ Dort werden die Eier geprüft und maschinell sortiert, gewogen, in entsprechende Klassen eingeteilt, etikettiert sowie in Lagen oder Kartons für den Verkauf verpackt.

Verkauft werden im Hofladen neben den Eiern auch Kartoffeln aus eigenem Anbau (Erftstadt), Obst und Gemüse von benachbarten Bauern sowie Säfte, Geflügelfleisch, Eingelegtes und Eintöpfe. Übrigens: „Die Qualität eines Eis ist auch an der Dotterfarbe erkennbar– und die wird von viel Mais und Weizen im Futter beeinflusst“, sagt Schulze-Hagen.