Debatte Kommt eine Maskenpflicht in der Düsseldorfer Altstadt?
Düsseldorf · Die hohen Corona-Werte in Düsseldorf sorgen für Diskussionen. Die Stadt hat einen Drei-Stufen-Plan für die Gastronomie entwickelt, ein OB-Kandidat schlägt eine Maskenpflicht für die Altstadt vor.
Wie unterschiedlich man mit Statistiken umgehen kann, war am Mittwoch in Düsseldorf zu lernen. Da waren diejenigen, die diskutierten, dass und warum Düsseldorf im nationalen Corona-Vergleich den zweithöchsten Wert bei der 7-Tages-Inzidenz hat. Und da war die Stadtverwaltung, die in einer Einladung zu einer Pressekonferenz von einem Wert „knapp unter Mitte 20“ sprach.
In der Pressekonferenz wollen Oberbürgermeister Thomas Geisel, Ordnungsdezernent Christian Zaum und der Leiter des Gesundheitsamtes, Klaus Göbels, einen Drei-Stufen-Plan für die Gastronomie vorstellen, der bei 7-Tage-Inzidenzen von 30, 40 und 50 mit konkreten Maßnahmen in Kraft treten soll, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Stefan Engstfeld, Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen, brachte am Mittwoch-Nachmittag in einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite die Idee ins Spiel, eine Maskenpflicht in der Altstadt einzuführen.
Die Debatten gehen zurück auf eine Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts. Im Lagebericht vom 8. Juli steht Düsseldorf bei der sogenannte 7-Tages-Inzidenz mit 22,0 bundesweit auf Rang zwei, nur im Kreis Gütersloh ist die Zahl höher (28,6). Der Wert gibt die Neuerkrankungen in den zurückliegenden sieben Tagen pro 100 000 Einwohner an und stammte vom Montag. Bis zum Mittwochnachmittag fiel der Wert nach Angaben der Stadt auf 16,6. Insgesamt haben sich seit dem 3. März 1938 (+2) Düsseldorfern mit dem Coronavirus infiziert, aktuell sind es 283 (-3). Von den Betroffenen werden (Stand: 6. Juli, 17 Uhr) 15 (-1) in Krankenhäusern behandelt, davon 1 (+0) auf Intensivstationen. 1616 (+5) Bürger gelten als inzwischen genesen.
Grünen-OB-Kandidat Engstfeld erklärte, die Maskenpflicht in Düsseldorf solle auf die Altstadt mit ihren engen Gassen, in denen der Mindestabstand nicht immer eingehalten werden könne, ausgeweitet werden. Dies würden auch Altstadtwirte fordern. Die Pflicht würde die bereits eingeführte Ansprache der Altstadt-Besucher und die Entzerrung durch größere und zusätzliche Terrassen „perfekt ergänzen“.