Düsseldorf Illegales Spielkasino in der Wohnung

Konkurrenz wurde misstrauisch. Prozess abgebrochen.

Foto: Volker Hartmann

Düsseldorf. Besitzer von legal betriebenen Spielhallen waren misstrauisch geworden, denn die Umsätze brachen plötzlich ein. Sie fanden heraus, dass es unter ihren Kunden offenbar einen „Geheimtipp“ gab, wo man heimlich zocken konnte. In einer Wohnung an der Marienstraße entdeckte die Polizei wenig später ein illegales Spielkasino. Am Mittwoch sollten sich der 58-jährige Mieter und eine mutmaßliche Komplizin (57) wegen „unerlaubte Veranstaltung von eines Glücksspiels“ vor dem Amtsgericht verantworten.

Als die Kripo das illegale Kasino aushob, fand man dort einen nicht genehmigten elektronischen Roulettetisch, der zehn Monate lang betrieben worden sein soll. Anwesend war die 57-Jährige, die einen Betrag von 2500 Euro in der Tasche hatte. Außerdem stellte die Polizei bei ihr den Schlüssel für den Roulettetisch sicher.

In dem elektronischen Spielgerät befand sich ein Computer, der von Spezialisten ausgewertet wurde. Danach konnte festgestellt werden, dass an dem Tisch insgesamt 154 Tagen gespielt wurde. Dabei soll ein Reinerlös von mehr als 57 000 Euro erzielt worden sein.

Der Prozess am Mittwoch stand unter keinem guten Stern. Zunächst fehlte der Vertreter der Staatsanwaltschaft. Dann stellte der Amtsrichter fest, dass die 53-Jährige einen Dolmetscher für Thailändisch braucht. Eine Dolmetscherin war auch schon auf dem Weg zum Gericht, wurde aber durch einen Unfall aufgehalten. Schließlich entschloss sich der Richter, einen neuen Termin für die Verhandlung anzusetzen. si