Unterrichtsbeginn in Düsseldorf Mehr Schulen sollen zeitversetzt beginnen

Düsseldorf · Morgen wird über die Staffelung entschieden. Sie dient dem Infektionsschutz.

Um eine Entzerrung des Anreiseverkehrs aus Richtung Innenstadt zu erreichen, soll der Unterricht an der Toni-Turek-Realschule in Stockum künftig weitere zehn Minuten eher, also um 7.50 Uhr, starten.

Foto: Julia Brabeck

. Nach heftiger Kritik aus den Reihen der Politik macht die Stadt nun ernst mit einem zeitversetzten Schulbeginn an einer Reihe von Standorten. Am Dienstag wird der Schulausschuss des Rates über ein achtseitiges Konzept entscheiden. Die entzerrten Zeiten sollen – zunächst für die Dauer der Corona-Pandemie – den Infektionsschutz angesichts der geplanten Rückkehr tausender Schüler verbessern helfen. „Es gab viele, teilweise auch intensive Diskussionen über das Mögliche und Machbare. Sämtliche nun gemachten Vorschläge wurden mit den einzelnen Schulen abgestimmt“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamts. Tatsächlich ist das Thema komplex. Denn einige nicht allzu weit voneinander entfernt liegende Schulen kooperieren in bestimmten Stufen und Kursen. Ändert man den Stundenrhythmus nur an einer Schule, könnte das die Zusammenarbeit gefährden. Deshalb werden in dem Konzept beispielsweise für die beiden Gerresheimer Gymnasien keine Änderungsvorschläge unterbreitet.

Neue Staffelungen soll es nur für die weiterführenden Schulen geben. Wie weit die vorerst auf das laufende Schuljahr begrenzten Änderungen gehen, zeigt das Beispiel Graf-Recke-Straße. Dort liegen die Heinrich-Heine-Gesamtschule, die nach der Straße benannte Hauptschule sowie die Französische Schule. Alle drei beginnen zeitgleich. Findet das Konzept, das für sechs weitere Quartiere mit mehreren Schulstandorten Änderungen vorsieht, eine Mehrheit, wird sich das schon bald ändern. So soll die Hauptschule künftig 15 Minuten später beginnen. Und die Heine-Gesamtschule soll für jeweils die Hälfte ihrer Schüler die erste beziehungsweise die letzte Stunde gleich ganz entfallen lassen. Dann könnte die eine Hälfte um 8.45 Uhr beginnen und die andere Hälfte bereits um 15.15 Uhr aufhören. Nur Abschlussklassen werden davon ausgenommen.

Dass die erhoffte „weitreichende Entzerrung des Anreiseverkehrs“ gerade in diesem Fall ihren Preis hat, verschweigt die Vorlage nicht. So soll „eine Kompensation der entfallenen Stunden zum Beispiel durch Distanzunterricht und eine Aufgabenverteilung für die Bearbeitung zu Hause erfolgen“.

„Wir haben auch die Rheinbahn in die Pläne einbezogen“, sagt Wandt. Das Verkehrsunternehmen prüfe eine kurzfristige Ergänzung bestimmter Schüler-Einsatzwagen um einen weiteren Umlauf. Denkbar sei, dass die jeweiligen Schulstandorte zwischen 7 und 10.30 Uhr jeweils ein zweites Mal angefahren werden.