NRW Prinzessin Stephanie lebt – in der virtuellen Welt dank moderner Technik

Düsseldorf · Engagierte Düsseldorfer würdigen die als Engel der Armen bekannt gewordene Königin von Portugal. Was die 1859 verstorbene Monarchin mit der Landeshauptstadt zu tun hat.

Der Initiativkreis Düsseldorf-Lissabon hat kreative Ideen: (v.l.) Carlos Quintas, Edmund Spohr, Ben Koch und Günther Pannenbecker.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Ben Koch ist 22 Jahre jung, Spezialist für alles Virtuelle von 3D-Druck bis zu animierten QR-Codes, und er ist ein leidenschaftlicher Fan Düsseldorfer Kultur-Geschichte. Keine Frage, dass er um die besonderen und vor allem historischen Beziehungen zwischen Düsseldorf und Portugal weiß. Schließlich hat Prinzessin Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen, eine Schwester von Kurfürst Jan Wellem, bis zu ihrer Heirat mit König Pedro V. von Portugal im Mai 1858 in Düsseldorf gelebt. Dort, wo ihr Vater, der letzte Herrscher des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen, als preußischer Divisionskommandeur auf Schloss Jägerhof residierte.

Prinzessin auch als „Engel der Armen“ bekannt

Und weil Ben Koch von der Firma Excit3D auch Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung DUS-illuminated ist, engagiert er sich für die von Edmund Spohr, seines Zeichens Architekt und Leiter des Initiativkreises Düsseldorf-Lissabon, Günther Pannenbecker, ehemaliger Schützen-Oberst, sowie Carlos Manuel Quintas geknüpften Bande zwischen der Landeshauptstadt und Portugal. Jüngst hat Koch nun die Prinzessin mit moderner Technik – Augmented Reality (AR) – wieder zum Leben erweckt. Wer den QR-Code aktiviert, dem erzählt die schöne Adelige von ihrer Ankunft in Portugal – an Bord von Bartolomeu Dias, einer Fregatte der Marine. „Wir wollen mit unseren Mitteln das Europa der Regionen stärken und an die historischen Wurzeln des Kurfürstentums Jülich/Kleve/Berg/Pfalz-Neuburg und des Königshauses Braganca erinnern“, betont Spohr.

Mit finanzieller Unterstützung (10 000 Euro) von DUS-illuminated werden nun auch einige Bögen des restaurierten Europaviadukts in Alfeite dauerhaft illuminiert. Im Palácio do Alfeite hatte sich Stephanie nach ihrer Heirat auch kurz aufgehalten. Bei einem für Oktober geplanten Besuch in Lissabon bei Dom Duarte de Braganca, der historische Thronfolger des portugiesischen Königshauses, wollen die Mitglieder der Düsseldorfer Initiative (sie steht unter der Schirmherrschaft von Ehrenbürger Udo van Meeteren) ihre Neuheiten und Pläne vorstellen.

Übrigens an Stephanies Leben in Düsseldorf (sie starb bereits 14 Monate nach ihrer Ankunft in Portugal mit 22 an Diphterie) erinnern die Stephanienstraße, die Stephanien-Realschule und eine Plakette an der Gartenfront von Schloss Jägerhof. In Düsseldorf und später auch in Lissabon war die karitativ tätige Königin den Menschen als „Engel der Armen“ bekannt. Im Zentrum von Lissabon ist ein Krankenhaus nach ihr benannt.