Jazz Rally — in Vielfalt eine Eins

Im nächsten Mai swingt Düsseldorf wieder an vielen Spielorten — und Candy Dulfer kommt.

Foto: Rolf Purpar

Noch ein Tipp für ein tolles Weihnachtsgeschenk inklusive Vorfreude: Das Konzert mit der niederländischen Saxophonistin Candy Dulfer während der Düsseldorfer Jazz Rally im kommenden Mai. Erstmals gibt’s dafür den beliebten Button als Early-Bird-Ticket für 30 Euro, zusammen mit einem Reservierungsticket für 10 Euro ist der Eintritt ins Zelt am Burgplatz garantiert.

Der Vorverkauf hat begonnen, für diesen und weitere Höhepunkte. Es stehen schon fest: Die Bigband der Bundeswehr mit Pe Werner („Dieses Kribbeln im Bauch“) im Radschlägersaal, eine weitere Bigband namens Jazzrausch, die Techno-Elemente mit Jazz mischt, im Henkelsaal des Schlösser Quartier Bohème. Der spielt wieder mit im Programm, nachdem er ein Jahr wegen technischer Probleme ausgefallen war. Für eine weitere interessante Mischung steht die Modern-Jazz-Rock-Formation Jin Jim im Townhouse.

Noch Geheimtipp, für Kenner allerdings schon ein Highlight der kommenden Rally, ist der finnische Jazz-Pianist Iiro Rantala. Er gilt als „Naturereignis an den Tasten“, von dem sein New Yorker Kollege Gil Goldstein sagt: „Iiro Rantala ist eine pianistische Sensation und der stärkste mir bekannte Grund, an Reinkarnation zu glauben: Weil seine Technik wie sein musikalischer Sensus aus Tiefen spricht, die unmöglich in einem Leben alleine ergründet sein können.“ Der Tausendsassa an den Tasten begeisterte in diesem Jahr schon im Düsseldorfer Goethe-Museum. Während der Rally wird er an einem Nachmittag im Landtag zu hören sein.

Das Programm ist noch nicht ganz abgeschlossen, daher noch für Überraschungen gut. So hätte man auch gerne mal wieder den Star-Trompeter Till Brönner dabei, der in dieser Woche das Düsseldorfer Publikum in der Tonhalle begeisterte. Boris Neisser: „Wir sind noch in Verhandlungen, aber Brönner hat eben so seine Preisvorstellungen.“

Erwartet werden an dem Pfingst-Wochenende vom 17. bis 20. Mai 300 000 Fans der verschiedenen Stil-Richtungen des Jazz an über 20 Spielorten. Es ist die Vielfalt, die die Düsseldorfer Jazz Rally ausmacht. Dafür gab’s bei einer Publikumsbefragung mit Bewertung nach Schulnoten jetzt eine glatte Eins.

„Für mich ist heute schon Weihnachten“, freute sich gestern bei der ersten Programmvorstellung Boris Neisser, Geschäftsführer der Destination Düsseldorf, über die Verlängerung des Engagements der Sparda-Bank West für weitere drei Jahre: „Das gibt uns Sicherheit in der Planung.“ Die Stiftung des Geldinstituts fördert den Nachwuchs mit dem Sparda Jazz Award. In der Jury sitzen Jazz-Legende und Schirmherr der Jazz Rally, Klaus Doldinger, der künstlerische Leiter der Düsseldorfer Jazzschmiede, Nico Brandenburg und Axel Stinshoff, Gründer von Europas größtem Jazz-Magazin „Jazz thing“.

Die drei Bestplatzierten erhalten nicht nur ein Preisgeld, sondern auch einen Live-Auftritt auf der Sparda-Bühne vor dem Rathaus, die erfahrungsgemäß besonders das junge Publikum anzieht. „Das Preisgeld ist komplett in die neue CD gegangen“, erzählt Charlotte Illinger aus Wuppertal die im vergangenen Jahr den dritten Platz belegt hatte. Die erscheint jetzt im Februar mit Stücken aus dem Great American Songbuch und drei Eigenkompositionen.

„Die Bewerbung war gar nicht so schwer“, ermuntert Charlotte Illinger den Jazz-Nachwuchs. Man muss zwischen 18 und 28 sein, bis 15. Februar 2018 drei Stücke einreichen darf noch keinen festen Plattenvertrag haben. Nico Brandenburg, Dozent an der Robert Schumann Hochschule, sagt, worauf’s noch ankommt: „Du musst Deinen eigenen Sound haben.“