"Je suis Charlie": 1000 Menschen marschieren still
Gedenken an die Opfer der Terroranschläge in Paris.
Düsseldorf. Zeitgleich zu dem großen Solidaritätsmarsch in Paris in Gedenken an die Opfer der Terroranschläge in der letzten Woche, haben sich gestern auch in Düsseldorf rund 1000 Menschen solidarisch gezeigt und haben sich zu einem Schweigemarsch zusammengefunden, um ein Zeichen für Meinungs- und Pressefreiheit zu setzen. Viele von ihnen trugen Schilder mit „Je suis Charlie — Ich bin Charlie“ oder zeigten Karikaturen des Satire-Magazins Charlie Hebdo und Bleistifte.
Vor allem Mitglieder der französischen Gemeinde in Düsseldorf schlossen sich dem Solidaritätsmarsch an. „Man kann mit einem Bleistift auf der Welt mehr erreichen als mit Waffen“, sagte Marc Mathiot. Er stammt aus der Normandie, seit August lebt er mit seiner Familie in Ratingen. „Sogar in den französischen Medien wurde auf die Düsseldorfer Veranstaltung hingewiesen“, sagte Mathiot. Seine Tochter Clarisse erklärte: „Es geht um unsere Freiheit, deshalb sind wir hier.“
Die Veranstaltung lief friedlich und ruhig. „Uns war wichtig, dass es wirklich nur ein stilles Zeichen für die Meinungsfreiheit ist und keine politische Färbung bekommt. Das hat geklappt“, sagte einer der Mitinitiatoren, Yannick Cocu. Von der großen Beteiligung war er überrascht. „Mit so vielen Menschen habe ich nicht gerechnet. Mich freut, dass sich auch viele Deutsche solidarisch gezeigt haben.“ Unter den Teilnehmern waren auch Wagenbauer Jacques Tilly und die FDP-Fraktionsvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die an der Spitze des Zuges liefen.
Die Ereignisse in Paris haben auch in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf für großes Entsetzen gesorgt. „Einige unserer Gemeindemitglieder haben Verwandte und Bekannte in Paris“, sagte der Direktor der Gemeinde, Michael Szentei-Heise. Er selbst ist mit Charlie Hebdo aufgewachsen. „Als Schüler und als Student habe ich das Magazin gelesen.“ MN/kus