Düsseldorf Joints geraucht: Angehende Kommissarin entlassen

24-Jährige wollte sich zurück in den Dienst klagen. Doch ihre Klage vor dem Verwaltungsgericht war aussichtslos.

Luisa S. darf nicht mehr Polizeibeamtin werden.

Foto: Barbara Kirchner (Express)

Düsseldorf. Nur etwas länger als sechs Monate dauerte die Ausbildung von Luisa S. (Name geändert) zur Kriminal-Kommissarin im gehobenen Dienst. Dann erzählte sie einer Kollegin, dass sie an den Wochenenden zusammen mit einer Freundin schon mal Joints rauchen würde. Die meldete das ihren Vorgesetzten — im Juni vergangenen Jahres wurde Luisa S. vom Dienst suspendiert, im November aus dem Polizeidienst entlassen. Dagegen klagte die 24-Jährige am Dienstag vor dem Verwaltungsgericht.

Unbestritten ist, dass die junge Frau keine Straftat begangen hat. Sie habe Rauschgift weder besessen noch gekauft, sondern angeblich nur auf Partys in ihrem Freundeskreis mitgeraucht. Außerdem verliefen mehrere Drogen-Tests negativ. Das deutet zumindest darauf hin, dass Luisa S. nicht regelmäßig Drogen konsumiert.

Die Behörde argumentierte allerdings damit, dass Polizeibeamte eine besondere Verantwortung haben. Es sei ihre Aufgabe, Rauschgift-Straftaten zu verhindern und nicht durch eigenen Konsum noch zu fördern. Dadurch könne das Ansehen des Berufs geschädigt werden.

Wie eine 22-jährige Kommissarsanwärterin aussagte, habe das Gespräch bei einem zehnwöchigen Lehrgang kurz vor dem Einschlafen stattgefunden. Luisa S. habe gesagt, sie sei von ihrer Freundin zu einem Dealer mitgenommen worden. Einer anderen angehenden Beamtin habe sie erzählt, dass sie auch nach einem Joint noch Auto gefahren sei.

Offenbar gab es aber auch zwischenmenschliche Probleme. Unter anderem beim Schießtraining, das die 24-Jährige einfach abbrach und ihren Ausbilder stehen ließ. Sie sei zudem „unbelehrbar“ gewesen und habe Fehler nicht eingesehen, wenn zum Beispiel Rollenspiele auf dem Ausbildungsplan standen.

Nach den Zeugenaussagen zog sich Luisa S. lange zur Beratung mit ihrer Rechtsanwältin zurück. Als der Richter andeutete, dass die Gesamtklage aussichtslos ist, zog die 24-Jährige ihren Einspruch gegen die Entlassung aus dem Polizeidienst zurück.