Josef-Neuberger-Medaille Jüdische Gemeinde: Angela Genger und Klaus Dönecke erhalten Auszeichnung

Es ist die höchste Auszeichnung der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf.

Angela Genger und Klaus Dönecke werden Donnerstag mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Die Jüdische Gemeinde verleiht heute im Leo-Baeck-Saal die Josef-Neuberger-Medaille an die ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, Angela Genger, und an den Polizeihauptkommissar im Polizeipräsidium, Klaus Dönecke. Sie werden für ihr jahrelanges Engagement gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus ausgezeichnet.

Angela Genger, Jg. 1947, leitete 1980 die Essener Synagoge und kam 1988 nach Düsseldorf. Das Besondere und Vorbildliche an ihrer Tätigkeit ist es, dass sie nicht nur Dokumente auswertete, sondern diese an Menschen festmachte. Sie besaß ein großes Gespür, zwischen Tätern und Opfern einerseits und der nachwachsenden Generation zu vermitteln.

Sie hatte Geschichte, Politik und Didaktik studiert, war also pädagogisch vorgebildet. So gelang es ihr, die Jugend zu fesseln. „Die Geschichte besteht nicht nur aus Fakten, sondern sie setzt sich aus den Geschichten von einzelnen Personen zusammen. Diese Geschichten wollte ich zugänglich machen. Und dabei haben mir die Überlebenden aus aller Welt geholfen“, sagt sie. Die Juden der nachwachsenden Generation wussten ihre Arbeit und ihre Offenheit zu schätzen. Sie gaben denn auch ihre Erinnerungen in Tagebüchern und Briefen preis. Die Schüler aber lernten zu begreifen, dass es eine deutsch-jüdische Geschichte gibt, auf die sie sich einlassen müssen. Sie habe, sagt sie, eng mit der jüdischen Gemeinde zusammengearbeitet, etwa beim Katalog zu „Aspekte jüdischen Lebens in Düsseldorf.“ Das Ergebnis ist der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorte in NRW, deren Gründungsmitglied sie ist.

Auch Klaus Dönecke spricht vom freundschaftlichen Verhältnis zur Jüdischen Gemeinde. Er erhält mit seinem Verein „Geschichte am Jürgensplatz“ Gastrecht in ihren Räumen. Vor 20 Jahren sollte er im Polizeipräsidium eine Personalie erforschen, als er auf Bestände stieß, die sich auf die Polizei im Nazi-Reich bezogen. Er begann, die Geschichte der hiesigen Polizei zu untersuchen, sichtete die Bestände und wertete sie aus, bevor er sie ans Landesarchiv weitergab. Er schuf einen Erinnerungsraum am Jürgensplatz und eine dazu gehörende Ausstellung zur Polizeigeschichte.