Musik in Düsseldorf Wieder junge Bands im Zakk

Düsseldorf · Zur 20. Ausgabe präsentierte das Newcomer-Festival nach zwei Jahren wieder Livemusik. Die Veranstaltungsreihe begleitet Jugendliche seit vielen Jahren bei ihren ersten musikalischen Schritten in der Öffentlichkeit.

Sängerin Sorayah überzeugte beim Newcomer-Festival mit ihrer gefühlvollen Stimme. Die 15-Jährige komponiert eigene Songs.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Für Lotte ist es der erste Konzertbesuch. Ihre Mutter Tine entdeckte das Newcomer-Festival durch einen Hinweis im Internet. „Wir sind hier, ohne eine der Bands zu kennen“, sagt sie. „Ich finde das gut, ich war ja noch nie auf einem Live-Konzert“, sagt Lotte. Auch für die jungen Musiker auf der Bühne sind es die ersten Erfahrungen. Die fünf Jungs von Hells Devils aus Kaarst haben als erste Band im Zakk ihren großen Auftritt: „Das war unfassbar gut, wir hatten gar nicht viel Zeit, zu proben“, sagen sie. „Wir sind eine Rockband“, betont Mathis Labrenz. Als jüngste Teilnehmer präsentierten sie eigene Coverversionen ihrer Idole von Nirvana bis Greenday. Die 15-jährige Solo-Künstlerin Sorayah überzeugte mit ihrer gefühlvollen Stimme und eigenen Songs: „Ich produziere auch meine Sachen selbst“, erklärt sie. Ihr gefiel besonders die tolle Atmosphäre am Abend. „Das Publikum war sehr nett“, sagt sie.

Zwei Jahre lang fanden die Konzerte nur vor der Kamera statt, jetzt also wieder live vor Publikum. Der Verein Akki (Aktion & Kultur mit Kindern) und das Zakk bieten mit dem Newcomer-Festival seit 20 Jahren dem musikalischen Nachwuchs eine Chance. „Man meldet sich und kann sofort mitmachen“, sagt David Jolitz vom Organisations-Team.

Elf Auftritte sind es diesmal. „Wir stellen fest, dass viele Singer/Songwriter dabei sind“, sagt Annika Förster vom Akki. Für manche der Jugendlichen ist es der erste Schritt Richtung Bühne. Das Festival soll aber auch dem Austausch der Jugendlichen dienen. Die Musiker sind zwischen 14 und 19 Jahren alt und haben unterschiedlich viel Bühnenerfahrung im Gepäck.

Sie bekamen alle mit rund 20 Minuten dieselbe Bühnenzeit, um ihre Stücke zu präsentieren. Zugaben sind in diesem Format nicht vorgesehen, obwohl das Publikum im vollen Saal sie deutlich einforderte. Fünf Bands, fünf Solo-Acts und ein Duo, das sich im Rahmen des Akki-Bandcamps 2021 kennenlernte, zeigten ihr Können. Darunter die Hells Devils, Sorayah, Songsofsophie, Paula Engels, Happy Isyan, Kleines Haus, Mila Hosh, Kira, Luv Meshida, Wiket und die Leander Machan Band.

Leander Machan präsentierte seine Eigenkompositionen zusammen mit seiner dreiköpfigen Band. Sophie tritt unter dem Künstlernamen „Songsofsophie“ auf: „Ich habe in der Corona-Zeit angefangen, öffentlich Musik zu machen“, sagt sie. Erst sang sie ein bisschen auf der Straße und hatte einige kleinere Auftritte: „Hier im Zakk auf der Club-Bühne ist es richtig cool, da war ich auch aufgeregt“, sagt sie. Kira, Happy Isyan und Mila Hosh zeigten ebenfalls, dass auch sie allein einen ganzen Raum mit Musik füllen können. Experimentellere Klänge gab es bei den Bands Luv Meshida und Kleines Haus. Neben der Metalband Wiket, die schon häufiger beim Newcomer-Festival auftrat, begeisterte Paula Engels das Publikum mit ihren eigenen Songs. Viele Fans der jungen Bands kamen zu den Live-Auftritten. Familie, Freunde und Menschen, die einfach Lust auf Musik hatten, tauschten sich nach jedem Auftritt im Biergarten des Zakk
aus.