Düsseldorf K20 setzt Wachleute gegen Jugendliche ein

Am Wochenende nutzen bis zu 300 junge Leute Grabbe- und Kleeplatz als Partyzone.

Der Grabbeplatz entwickelt sich zunehmend zu einem Treffpunkt für Feierwütige.

Foto: Arend

Düsseldorf. Als der erste Mitarbeiter mit einer zerbrochenen Flasche bedroht wurde, reichte es Hagen Lippe-Weißenfeld. Der Kaufmännische Direktor der Kunstsammlung NRW entschied, dass es besser sei, einen Securitydienst zu beauftragen, der in dem Durchgang von Grabbeplatz in Richtung Ratinger Straße für Ordnung sorgt. „Anfangs kamen Hip-Hopper und tanzten, das war okay“, sagt Lippe-Weißenfeld. Es folgten Skateboardfahrer, welche die Treppen im Eingangsbereich beschädigten, und heute verbringen bis zu 300 Jugendliche die Wochenendnächte rund um den Grabbeplatz. Was nicht mehr okay ist, denn, so Lippe-Weißenfeld, „sie benehmen sich ungebührlich“. Dabei wäre der Alkoholkonsum noch erträglich, wenn nicht die dazugehörigen Flaschen durch die Gegend geworfen und sich die Konsumenten unter den Bürofenstern von Mitarbeitern erleichtern würden.

Als der Betreiber des Restaurants Klee’s, ebenfalls am Grabbeplatz gelegen, zwei Wachleute engagierte, weil auch er genervt war und ist, klinkte sich Lippe-Weißenfeld ein und beauftragte seinerseits Securitypersonal. Dafür zahlt er eine Summe im „unteren fünfstelligen Bereich“ „Wir fürchten um unser Image“, sagt er. Mehrfach habe man versucht, mit einigen der jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Vergeblich.

Seit 2013 beschäftigt Lippe-Weißenfeld das Thema. Er hat sogar prüfen lassen, die Banausen zur Abschreckung mit klassischer Musik beschallen zu lassen. Die Installation der entsprechenden Technik würde 15 000 Euro kosten. „Diese Maßnahme wäre allerdings die ultima ratio“, sagt Lippe-Weißenfeld. Lieber möchte er eine Lösung mit der Stadt finden. Die ist für den Grabbeplatz, die Kunstsammlung beziehungsweise das Land, für einen Teil des Durchgangs zur Ratinger Straße zuständig.