Kaiserswerth: Ärger um frühere Rheinbahner-Häuser

Immer mehr deutet auf Abriss und Neubau. Gutachten wird geprüft.

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Kaiserswerth. Ein immenser Sanierungsstau könnte zu Abriss und Neubau von bis zu 104 früheren Werkswohnungen der Rheinbahn in Kaiserswerth führen, die inzwischen der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG) gehören. Darauf deuten immer mehr Zeichen hin. DWG-Vorstandssprecher Heiko Leonhard berichtete jüngst persönlich dem städtischen Wohnungsausschuss.

Ja, es gebe bereits „gewollte Leerstände“ in der Siedlung an Verweyenstraße, Walburgisstraße und Alter Landstraße, bestätigte er. Vorerst sei noch keine Entscheidung gefallen: Die Genossenschaft prüfe weiter ein Gutachten zum Zustand der Häuser und zur Wirtschaftlichkeit einer Sanierung.

Das Ergebnis war bereits für den Sommer angekündigt. Es dauere, weil die Unterlagen umfangreich seien, fügte Leonhard hinzu. Er wolle den Beteiligten die Sorge nehmen. Die DWG sei ein vertrauenswürdiges und sozial orientiertes Unternehmen, erläuterte er auf Anfrage.

Besorgt über die Entwicklung sind inzwischen alle Fraktionen, sagt die Vorsitzende des Wohnungsausschusses, Ratsfrau Antonia Frey (Grüne): „Es geht um die Frage, ob bei einem Neubau die Miete im erschwinglichen Rahmen bleibt.“

Einige Mieter wohnen seit dem Bau der Häuser als Werkswohnungen vor 40 Jahren in den Räumen, viele sind betagt; eine höhere Miete würde wohl zumindest einige in finanzielle Schwierigkeiten bringen, hatten Mietersprecher bereits mitgeteilt. Eine „Luxussanierung“ würden sie ablehnen.

Stichtag aus ihrer Sicht ist das Jahresende 2015: Dann endet die Preisbindung der öffentlich geförderten Wohnungen. Nachbar Franz Maes sammelt weiter Unterschriften gegen einen Neubau in den nächsten zehn Jahren. Vor dem Rathaus hielt er kürzlich eine Mahnwache ab.

Die Häuser in Kaiserswerth gehören zu einem Paket von 830 Wohnungen, das die DWG im Frühjahr 2013 von der Rheinbahn übernommen hat.