Kindertagesstätten: Eltern sagen, was sie sich wünschen

Die Stadt hat eine Online-Befragung gemacht. Das Ergebnis: 80 Prozent der Eltern sind mit dem Angebot zufrieden, aber nicht immer passen die Öffnungszeiten.

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Wie viele Betreuungsstunden brauchen Eltern für ihr Kind in einer Kita? Wie passen die Öffnungszeiten zur Berufstätigkeit der Mütter und Väter? Die Stadt hat im Herbst 2017 insgesamt 22 100 Eltern angeschrieben. Das sind alle Eltern, deren Kinder im aktuellen Kindergartenjahr 2017/18 einen der insgesamt 22 1000 Kitaplätze haben, ob unter drei Jahren oder über drei. Letztere sind ja in Düsseldorf beitragsfrei.

Repräsentative Quote: Mehr als 40 Prozent der Eltern beteiligten sich an der Online-Umfrage. Das sind die Eltern von insgesamt 8100 Kita-Kindern. Für das Jugendamt ein „hervorragendes Ergebnis“ und damit auch ein repräsentatives für die gesamte Zielgruppe. Die Ergebnisse werden am Dienstag, 29. Mai, im Jugendhilfeausschuss (15 Uhr, Rathaus, Marktplatz 2) den Politikern präsentiert. Wir stellen sie vor.

Die Bewertung der Kita-Öffnungszeiten: 69 Prozent der Eltern, die geantwortet haben, sind zufrieden mit den Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen. Die Auswertung der Befragung analysiert aber auch, warum 31 Prozent der Familien ein Problem haben. Zwölf Prozent lösen dies, indem sie die fehlenden Zeiten derzeit privat oder über eine Tagesmutter oder einen Tagesvater regeln.

Welche Zeiten wünschen die Eltern? Zwar sind 83 Prozent aller der Eltern mit den Bringzeiten zwischen 7.30 und 9 Uhr zufrieden — bei einer Befragung im Jahr 2008 waren es jedoch noch 93 Prozent. 14 Prozent der Mütter und Väter brauchen frühere Öffnungszeiten, für die meisten von ihnen wäre 7 Uhr ideal. 255 der insgesamt 355 Düsseldorfer Kitas (70 Prozent) öffnen übrigens ihre Türen um 7.30 Uhr. Bei den Abholzeiten wünschen sich 83 Prozent aller Eltern, ihr Kind bis 17 Uhr abholen zu können. Der Rest braucht längere Öffnungszeiten. Explizit machen 100 Eltern auf das Problem der verkürzten Betreuung vieler Kitas an den Freitagen aufmerksam. Vier Einrichtungen in der Stadt haben übrigens auch samstags geöffnet. Allerdings geben bei der Befragung nur 4 Prozent der Eltern an, dass sie am Wochenende Betreuung brauchen.

Entsprechen die Stundenkontingente auch dem Betreuungsbedarf? 77 Prozent der Eltern haben für ihr Kind 45 Stunden pro Woche gebucht, mehr als 20 Prozent 35 Stunden und der Rest 25 Stunden. Die Befragung ergibt, dass 80 Prozent der Familien mit ihrem Kontingent gut klar kommen. Am häufigsten zufrieden sind Eltern, die einen Kita-Platz mit 45 Stunden bekommen haben. Hier ist der Bedarf höher als das bestehende Angebot an Plätzen.

Fazit der Befragung: Tendenziell brauchen Eltern heute längere Kita-Öffnungszeiten als bei der letzten Befragung 2008. Waren es da noch sieben Prozent der Eltern, die einen Betreuungsbedarf vor 7.30 Uhr reklamierten, sind es nun bereits 14 Prozent. Für die Zeit nach 17 Uhr steigt der Betreuungsbedarf von sechs auf 17 Prozent.

Bei den Stundenkontingenten werden für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren weniger 45-Stunden-Plätze, dafür aber bei den Kindern über drei Jahren mehr 45-Stunden-Plätze benötigt. Bei der 35-Stunden-Betreuung ist den Eltern eine Übermittagsbetreuung wichtig. Insgesamt ist Stadtdirektor Burkhard Hintzsche zufrieden und sagt: „Die Elternbefragung stellt der Kinderbetreuung hinsichtlich der Stundenkontingente und Öffnungszeiten der Kitas ein gutes Zeugnis aus.“ Man werde jedoch daran arbeiten, den Bedürfnissen der Eltern weiter entgegen zu kommen.