Koeps Kino
<h2>Wohne lieber ungewöhnlichFranzösische Sommerkomödien bestechen das geneigte Publikum gern durch luftig-leichte Turbulenzen. Was hier allerdings als „moderne“ Familienkomödie über die Probleme von Patchwork, Karriere, Multikulti und letztlich die Bedürfnisse der Kinder in dieser wuseligen Gemengelage daherkommt, ist hauptsächlich verquirlte heiße Luft.
Durch verschiedene Beziehungen und stetige Vermehrung haben Bastien und Sophie mittlerweile einen ganzen Clan an Patchwork-Familie um sich versammelt.
Dabei gerät die Betreuung der siebenköpfigen Kinderschar trotz der großen Zahl der Teil-Eltern oft zum Chaos mit System. Eines Tages haben die Kinder genug von der Bäumchen-wechsel-dich-Betreuung und stellen die Verhältnisse auf den Kopf: Die Kinder wohnen alle in einer Wohnung und die Erwachsenen kommen zur Wahrnehmung der Erziehungspflichten. Die kuriosen Verwicklungen dieses Modells verausgaben sich allerdings schnell in gefälligen Klischees dieses sehr oberflächlichen Filmspaßes.
Metropol, täglich 17 u. 21 Uhr, am Montag um 21 Uhr im frz. OmU
Krieg war nie nur Männersache, Frauen waren immer die Leidtragenden. Und Frauen waren immer schon das Ziel einer systematischen Kriegsführung durch Vergewaltigung — eine Facette sexualisierter Gewalt. Die schweizerische Gynäkologin und Frauenrechtlerin Monika Hauser hat sich mit ihrer Organisation „medica mondiale“ dafür eingesetzt, diesen oft ignorierten Aspekt in zahllosen Konflikten publik zu machen. Mit ihren Projekten in Krisengebieten wie Afrika, Afghanistan oderKosovo versucht sie, den traumatisierten Opfern dieser infamen Strategie wieder Lebensmut und sowohl psychologische wie medizinische Hilfe zu geben. Die Doku von Evi Oberkofler und Edith Eisenstecken widmet sich dem mutigen Kampf für Frauenrechte.
Metropol, Filmpremiere am Freitag um 19 Uhr mit Monika Hauser, Samstag bis Montag. 14.30 Uhr
Vier Jahrzehnte nach dem Tod der legendären Sopranistin kann die Dokumentation von Tom Volf der schillernden Diva tatsächlich noch neue Facetten abgewinnen. Wie der Titel schon andeutet, lässt er die Sängerin für sich selbst sprechen. Grundlage ist dafür ein bisher unveröffentlichtes Interview mit dem ebenfalls legendären britischen TV-Journalisten David Frost. Ergänzt werden die monographischen Einsichten durch Auszüge aus Briefen der Callas.
Metropol, täglich 19 Uhr
Die letzten Jahre Oscar Wildes waren eine bittere Melange aus Demütigung und Selbstbehauptung, Armut und Extravaganz, Liebe und Verrat. Nachdem der gefeierte Schriftsteller und ebenso verfemte Dandy seine Haftstrafe wegen Homosexualität verbüßt hatte, verließ er gesundheitlich schwer angeschlagen die britische Insel und „floh“ nach Paris.
Der britische Schauspieler Rupert Everett hat sich der Spätphase von Wilde gleich als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller gewidmet. Er stellte den kapriziösen Künstler ins Spannungsfeld zwischen seinem loyalen Verleger Reggie Turner und Wildes versnobtem Geliebten Lord Douglas.
Cinema, Vorpremiere am Montag um 19 Uhr im engl. OmU
Dass „Altmeister“ im Alter nicht mehr unbedingt Meisterwerke produzieren, gehört zu den Grunderkenntnissen in einer Branche, in der jeder Film gern werblich zum „Meisterwerk“ deklariert wird. Rund 50 Jahre nach seiner „Meisterwerkphase“ kann Altmeister Roman Polanski mit seinem neuen Film jedenfalls nicht an seine Glanztage anknüpfen. Sein als Künstler-Drama angelegter Psycho-Thriller verliert sich in Geschwätzigkeit und Berechenbarkeit.
Zwar hat die Schriftstellerin Delphine mit einem Buch über ihre Mutter einen großen Erfolg gelandet, aber sie erhält auch Vorwürfe, ihre Familie verraten zu haben. Unterstützung erhält sie in dieser schwierigen Phase von der mysteriösen Elle, die sich als ihr größter Fan bezeichnet. Zunächst empfindet Delphine die Freundschaft und Hilfe als echten Gewinn, doch dann merkt sie, dass sich die Beziehung lähmend auf ihre Kreativität auswirkt — und das Elle eine ganz eigene Agenda hat.
Bambi, täglich 19.30 und 21.30 Uhr, am Dienstag um 21.30 Uhr im frz. OmU