Konzept für Ständehauspark: Bootsverleih und Gastro im Park
Der Ständehauspark soll aufgewertet werden. Gesucht wird jetzt ein Investor für einen Gastronomiebau am Schwanenspiegel.
Düsseldorf. Der Ständehauspark unweit der Kö soll zum attraktiven Stadtpark aufgewertet werden. Grundlage ist ein Parkpflegewerk für die seit 1987 als Gartendenkmal unter Schutz stehende Anlage. Das Konzept wurde jetzt der Bezirksvertretung 3 vorgelegt, die es einstimmig begrüßte.
Gartenamtsleiterin Doris Törkel erklärt: „Wir haben jetzt klare Planungskriterien.“ Man habe die schweren Schäden durch Sturm Ela auch als Chance gesehen. Hofgarten und Rheinpark werden ebenfalls denkmalgerecht wiederhergestellt. Danach, ab 2020, sei der Ständehauspark dran. Allerdings werden die Vorgaben des Parkpflegewerks ab sofort bei anfallenden Arbeiten umgesetzt.
Die historische grüne Oase, wurde 1813 nach den Plänen von Maximilian Weyhe gebaut wurde. Das Gelände war bis dahin versumpft. Auf der ehemaligen Befestigungsanlage der Stadt entstand ein Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Doch für den wachsenden Verkehr wurden dem Ständehauspark mehrfach Flächen genommen. Für die Verbreiterung der Elisabethstraße verlor der Park seine Baumreihe im östlichen Bereich, mit dem Bau der Kniebrücke fiel Parkfläche im südlichen Gelände weg. Auch an der Seite zur Haroldstraße „knabberte“ man den Park an. Hier wurde eine zweireihig durch Linden gesäumte Promenade geopfert, um den Straßenraum zu verbreitern.
Das Ständehaus wurde ab 1876 errichtet, diente als Parlamentsgebäude des Provinziallandtages. 1949 zog dort der nordrhein-westfälische Lantags in das wiederaufgebaute Ständehaus ein (bis 1988). Seit 2002 ist es als „K21“ Standort der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Das Museum wird heute auch gerne für Events gebucht. Früher jedoch war der Ständehauspark auch an anderer Stelle beliebtes Ausflugsziel. Am Westufer des Schwanenspiegels wurde 1877 ein Fischerhaus in Fachwerkarchitektur gebaut, das aber im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Zuvor konnten die Ausflügler mit Ruderbötchen auf dem Schwanenspiegel schippern.
Die Idee, die Fischerhausterrasse wieder anzulegen, entstand erneut im Zuge der Euroga 2002. Anlässlich der Gartenschau wurde vor 15 Jahren der Spielplatz mit der bunten Mosaikmauer entlang der Elisabethstraße gebaut.
Das Parkpflegekonzept sieht nun ausdrücklich vor, „im Park zwei Attraktionspunkte und Pole zu schaffen“, so Doris Törkel, Das K 21 mit seiner modernen Kunst ist einer dieser Pole. Nun sucht die Stadt einen Investor für einen modernen Gastronomie-Neubau auf der Fischerhausterrasse, mit Außengastronomie auf verschiedenen Terrassenebenen und Bootsverleih natürlich. Denkbar ist ein Architekturwettbewerb für das neue Fischerhaus, der auch schon das Bewirtschaftungskonzept beinhalten sollte.
Zum Pflegewerk gehört zudem die Sanierung der Wege, ein übergeordneter Rundweg ist geplant. Container und Parkplätze gleich neben dem Ständehaus an der Wasserstraße sollen verlagert werden. Damit sie nicht auffallen, sollen sie hinter einer Hecke „versteckt“ werden. Die historischen Leuchten bleiben, moderne sollen sie ergänzen.
Kahle Böschungen und die Gänseplage werden ebenfalls im Pflegewerk berücksichtigt. So spricht Doris Törkel von Testpflanzungen am Spee’schen Graben. Halten sie die Vögel fern, werden sie auch am Kaiserteich und Schwanenspiegel gepflanzt. Die Gräserseien den Gänsen zu hart und zu bitter.
Auch der Parkeingang am Graf-Adolf-Platz wird verändert. Hier wird die Bepflanzung ergänzt. Für eine optische Verbindung zum Platz und zur Kö soll eine Lichtbank aufgestellt werden.