Düsseldorf Geld für Kunst am Bau: Rat entscheidet
Bis zu zwei Prozent der Bausumme will die Stadt ab dem kommenden Jahr für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum ausgeben.
Düsseldorf. Die Kunstkommission wird im nächsten Jahr eingeführt, nachdem das Werkstattgespräch am Mittwoch sowohl von Künstlern als auch von den Politikern aller anwesenden Fraktionen als sehr konstruktiv gelobt wurde. Die SPD fehlte, weil Kultursprecherin Cornelia Mohrs im Urlaub ist. Der Entwurf der Künstler wurde ausdrücklich als herausragend für die Entwicklung der Stadtkultur gelobt.
Nach Auskunft von Kulturdezernent Hans-Georg Lohe soll die Satzung am 22. Oktober im Kulturausschuss abgesegnet werden. Zuvor müssen nicht nur die Ämter für Planung, Straßenverkehr und Gebäudemanagement beteiligt werden, sondern es muss das Rechtsamt die juristischen Passagen prüfen. Und die Kämmerei muss bereit sein, ab nächstem Jahr zu zahlen. Wie es die Ampelkoalition schon im Sommer gefordert hat, werden künftig „bis zu zwei Prozent der Baukosten öffentlicher Gebäude für Kunst am Bau und für Kunst im öffentlichen Raum“ ausgegeben. Das ist ein Sieg für die Künstler.
Es gibt allerdings auch Abstriche gegenüber dem ersten Entwurf. So wird die Kunstkommission nicht allmächtig tätig sein. Jeweils acht Künstler haben lediglich eine beratende Funktion. Lohe erklärt: „Über städtische Gelder, die für Kunst am Bau ausgegeben werden, muss der Stadtrat befinden. Das war ursprünglich anders formuliert.“
Die Rolle des Nutzers ist noch immer nicht klar definiert. Kulturdezernent Lohe sagt im WZ-Gespräch: „Ohne Nutzer geht gar nichts. Er muss sagen, ob er Kunst am Bau will oder nicht. Es gibt Beispiele, wo die Kunst nicht angebracht ist, etwa am Schloss Benrath, das unter Denkmalschutz steht. Ein Vertreter des Auftraggebers, in der Regel dessen Architekt, wird aber stimmberechtigt sein.“ Die Künstler in der Kommission sind auf alle Fälle stimmberechtigt.
Die Pflege und der Unterhalt von Kunst im öffentlichen Raum sind wichtig. Nach Auskunft des Malers Jörg-Thomas Alvermann werden die Künstler aufpassen, dass die Stadt der Pflege von Kunstwerken nachkommt. Alvermann: „Wir werden aber auch schon im Vorfeld warnend tätig sein. Bei einer Arbeit wie der Malerei von Hermann-Josef Kuhna am Burgplatz hätte man von Anfang an wissen müssen, dass Farbe unter freiem Himmel höchstens drei Jahre hält. Man hätte die Arbeit gleich in Keramik ausführen müssen, das wäre für die Stadt billiger gewesen.“
Eine Geschäftsstelle wird eingerichtet und beim Planungsdezernat angesiedelt. Sogar über die Amtszeit der Künstler in der Kommission wurde Einigkeit erzielt. Sie soll der Amtszeit des Stadtrates angeglichen werden.