Tennis Rochusclub: Pablo Andujar zeigt großen Einsatz
Düsseldorf · Der Spanier will für Düsseldorf in der Bundesliga antreten, obwohl er kurz vorher einen Schaukampf mit Carlos Alcaraz bestreitet.
Das ist wahre Verbundenheit: Wenn Pablo Andujar am Freitag ab 13 Uhr für den Rochusclub im Heimspiel der 1. Tennis Point Bundesliga gegen den TSV Rosenheim aufschlägt, dann hat der Spanier an dem Tag bereits über 1300 Kilometer in der Luft zurückgelegt. „Eigentlich wollte Pablo dieses Mal nicht kommen. Am Abend vor unserer Partie gegen Rosenheim bestreitet er in Sevilla einen gut dotierten Schaukampf gegen Carlos Alcaraz“, verrät Detlev Irmler, Teamchef des Bundesligisten. Der 19-jährige Alcaraz ist in der Weltrangliste bereits bis auf den siebten Platz geklettert und gilt als ultimativer Nachfolger von Rafael Nadal, dem 22-fachen Grand-Slam-Sieger.
„Der Schaukampf ist eine tolle Sache. Aber als Pablo von unseren Personalsorgen gehört hat, hat er nicht gezögert und für den Abend den letzten Flug nach Mallorca gebucht. Dort wird er um die sechs Stunden schlafen, ehe er am Freitag die erste Maschine nach Düsseldorf nehmen wird“, berichtet Irmler, dem bei solch einem Engagement das Herz aufgeht. „Dieser unglaubliche Einsatz zeigt, dass sich Pablo in unserem Team sehr wohlfühlt.“ Gerade Andujar und Irmler sind sehr eng miteinander verbunden, der Spanier bestreitet bereits seine 15. Saison für den Rochusclub.
Gegen Rosenheim wird an der Spitzenposition erneut Jaume Munar (ATP 71) antreten. „Letzte Woche hat Jaume ein Sensationseinzel gespielt. Er ist in Topform, die Zuschauer können sich freuen“, betont der Teamchef. Ebenfalls an Bord ist Filip Horansky. Daniel Galan (ATP 109) wird derweil seinen Saisoneinstand für den Rochusclub geben – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Club. Im vergangenen Jahr stand Galan noch für die Rosenheimer unter Vertrag und steuerte zum 6:0-Sieg gegen die Düsseldorfer einen klaren Einzelerfolg über Mischa Zverev und einen knappen Doppelsieg bei. Für die Doppel hat Matwe Middelkoop seine Zusage gegeben. Der Niederländer ist in dieser Kategorie sogar die Nummer 25 der Welt. Außerdem könnte Mats Rosenkranz nach seiner überstandenen Corona-Erkrankung zum Einsatz kommen.
Mit dem Auftaktsieg im Rücken wollen die Düsseldorfer direkt nachlegen und weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Die Gäste hingegen stehen unter Druck: Am ersten Spieltag kassierten sie eine 0:6-Niederlage beim TC Großhesselohe, dort waren sie allerdings fast mit dem letzten Aufgebot angetreten. „Das wird gegen uns nicht passieren. Schließlich hängt man mit zwei Niederlagen in Folge erst einmal unten drin und in einen negativen Strudel möchten die Rosenheimer sicher nicht geraten“, ist Irmler überzeugt. Er rechnet daher fest mit einem Einsatz des georgischen Topspielers Niko Basilashvili, der in der Weltrangliste derzeit auf Rang 26 notiert ist. Auch Juan Manuel Cerundolo (ATP 122) und Norbert Gombos (ATP 124), der gerade noch beim Challenger in Salzburg aktiv ist, könnten die Rosenheimer aktivieren. „Das werden heiße Kämpfe werden. Wir sind auf jeden Fall gewappnet für eine große Auseinandersetzung“, verspricht der Teamchef der Düsseldorfer.
Großartig ausruhen kann sich seine Mannschaft nach dem Duell nicht, denn bereits am Sonntag steht der dritte Spieltag auf dem Programm. Dann treten die Düsseldorfer ab 11 Uhr beim Gladbacher HTC an. Der Gegner startete mit einem souveränen 5:1-Auswärtserfolg beim HTC Blau-Weiß Krefeld in die Saison. Zum Einsatz kamen dabei Albert Ramos-Vinolas (ATP 39), Tallon Griekspoor (ATP 53), Tomas Etcheverry (ATP 77) und der ehemalige Weltranglisten-33. Robin Haase (ATP 257). In dieser Formation wird es für die Düsseldorfer Schwerstarbeit werden.