Bellinghausen ist schon operiert

Fortuna muss bis zum Jahresende auf den am Knie verletzten Kämpfer verzichten.

Düsseldorf. Mike Büskens ist in dieser Spielzeit einiges gewöhnt, was Hiobsbotschaften angeht. Aber ein Verletzungspech in dieser Häufung innerhalb von fünf Monaten hat der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf noch nie erlebt.

„Das ist bitter, er ist ein wichtiger Spieler für uns. Ich habe die Situation nicht beobachtet“, kommentiert Fortunas Trainer den Moment, als sich Axel Bellinghausen am Knie verletzte. „Das war am Freitag im Training. Am Samstag hat er mir das Signal gegeben, dass er zumindest eine Zeit lang spielen könne.“

Doch die Untersuchung war eindeutig. Bellinghausen hat einen Meniskuseinriss erlitten und ist am Donnerstag bereits operiert worden. „Wir werden wohl mindestens bis zum Ende des Jahres auf ihn verzichten müssen“, sagt Büskens.

Doch damit nicht genug. Denn auch Länderspiel-Rückkehrer Giannis Gianniotas blieb am Donnerstag in der Kabine. Er wurde dort behandelt. Am Oberschenkel hat der Grieche beim Spiel seiner U 21-Nationalmannschaft (1:3 gegen Polen) einen Muskelfaserriss erlitten. Der 20-Jährige muss nicht lange pausieren, aber fürs Spiel am Sonntag in Aue (13.30 Uhr) ist er kein Thema.

Zwei Flügelspieler fallen aus, aber Mike Büskens macht in Zweckoptimismus: „Wir haben noch genügend Spieler, die auf diesen Positionen antreten können.“ Da wäre Mathis Bolly, der deutlich selbstbewusster im Training auftrat. „Er ist ein Teil von dem Team, und das ist für ihn eine geile Sache, dass er mit der Elfenbeinküste die WM-Qualifikation geschafft hat“, sagte Büskens.

„Allein, dass er da in der Kabine die Raketen sieht, die sich neben ihm umziehen, wie ein Didier Drogba.“ Das müsse ein Ansporn sein und „nicht nur, damit er auf dem Mannschaftsfoto zu sehen ist. Jetzt geht es wieder darum, auf der Wiese anzupacken, denn Aue ist nicht Elfenbeinküste“, sagt Büskens über Bolly, der den Durchbruch noch nicht geschafft hat. Das Talent dazu hat er fraglos.

Auf andere Temperaturen und eine andere Spielanlage müssen sich alle Länderspiel-Reisenden wieder einstellen. Das gilt auch für Cristian Ramirez, der sein erstes Länderspiel für Ekuador absolviert hat (2:2 gegen Honduras).

„Wir streiten uns noch darüber, wie lange er gespielt hat. Ich meine, es wären acht Minuten gewesen“, sagt Fortunas Trainer. „Er beharrt darauf, mehr als zehn gespielt zu haben. Wahrscheinlich rechnet er die Nachspielzeit mit ein.“ Jedenfalls sei es für Ramirez eine tolle Sache. „Und nun muss er den Schwung mitnehmen und Brasilien hinten anstellen.“

Während seine Kollegen schon auf dem Platz arbeiteten, kam auch Aristide Bancé mit dem Taxi vom Flughafen. Mehr als eine Laufeinheit und ein leicht gequältes Lächeln war vom Stürmer nicht zu sehen. Er hatte mit Burkina Faso in Algerien (0:1) die WM knapp verpasst. „Das gehört zum Leben“, sagte Büskens, der hofft, dass Bancé den Frust mit Toren in Aalen abbaut.