Tischtennis-WM Borussia Düsseldorf rollt Höhepunkt entgegen

Mit der längsten Tischtennistheke der Welt soll vor dem WM-Start ein Weltrekord aufgestellt werden.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Auf die Leute an den Haltestellen zwischen Staufenplatz und Hauptbahnhof wirkte es auf den ersten Blick wie eine historische Stadtrundfahrt. Doch die alte Straßenbahn, die Donnerstagmittag in einer Schleife zwischen diesen beiden Punkten unterwegs war, diente als Schauplatz für eine etwas ungewöhnliche Pressekonferenz.

Borussia Düsseldorf, der erfolgreichste Tischtennisverein der Welt, hatte eingeladen, um in nostalgischer Umgebung über die nahe Zukunft zu sprechen. „Manager Andreas Preuß und ich haben uns bei einer Veranstaltung der Landesregierung kennen gelernt und waren sofort auf einer Wellenlänge. Die Rheinbahn und die Borussia gehören zu Düsseldorf und sind beide nicht mehr wegzudenken“, erklärte Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar. „So kam die Idee, dass wir etwas zusammen machen könnten.“

Und während sich die alte Straßenbahn im trüben Wetter durch Grafenberg und Flingern schlängelte, äußerten sich Spieler, Trainer und Manager der Borussia über das bevorstehende Finale in der Tischtennis-Champions-League gegen den übermächtig erscheinenden Club Fakel Orenburg aus Russland, die anstehende Weltmeisterschaft in den Düsseldorfer Messehallen und ein Projekt, mit dem der Verein am 27. Mai, zwei Tage vor Beginn der WM, für einen Weltrekord sorgen will. „Die längste Tischtennis-Theke soll in der Altstadt aufgebaut werden.

Vom Burgplatz aus soll dann eine Kette aus mehreren Hundert Biertischen entstehen, an denen die Leute mit mobilen Netz, Schläger und Ball schnell und einfach Tischtennis spielen können“, sagt Borussia-Manager Preuß.

„So viel Tischtennis war in 30 Jahren in Düsseldorf nie“, freut sich Preuß. Um den Weltrekord-Versuch in der Altstadt zu bewerben, ist die Borussia seit mehreren Wochen an den verschiedensten Orten im Stadtgebiet unterwegs und wird in den kommenden Wochen auch noch weitere besuchen. Auf dem Rheinturm, bei der Weissen Flotte, beim Heimatverein Düsseldorfer Jonges oder eben in der Straßenbahn — überall sind die beklebten Biertische und die nötige Spielausrüstung dabei. „Wir hoffen, dass wir durch diese Aktion und die WM neue Mitglieder für uns gewinnen“, erklärt Preuß.

„Bei diesem Verein passiert einfach unglaublich viel. Das ist einer der Gründe, warum die Borussia so groß ist und international dieses Standing hat“, sagt Stefan Fegerl.

Der Österreicher spielt genau wie die beiden Schweden Anton Källberg und Kristian Karlsson seine erste Saison beim Rekordmeister und hat sich mittlerweile an die vielen Aktionen gewöhnt. Eine Pressekonferenz in der fahrenden Straßenbahn ist dennoch auch für Profis wie Fegerl etwas Ungewöhnliches.