Borussia gewinnt mit Mühe — Boll triumphiert gegen Ovtcharov

In Bergneustadt kommt das Heister-Team gegen einen ersatzgeschwächten Gegener zum 3:2-Sieg. Källberg erkämpft den Siegpunkt.

Foto: Horstmüller

Es war ein Tischtennis-Nachmittag in Bergneustadt, wie er nicht alle Tage vorkommt. Der gastgebende TTC unterlag dem Tabellenführer Borussia Düsseldorf knapp mit 2:3, hätte aber beinahe mit nur zwei Profis den Überraschungscoup gelandet. Da Nationalspieler Steffen Mengel auf Seiten des Außenseiters kurzfristig ausfiel, konnten lediglich Alvaro Robles und Benedikt Duda in die Box steigen. Und hielten gegen die ohne Timo Boll angetretene Borussia gut dagegen.

Anton Källberg hatte für den ersten Punkt gesorgt, als er sich im Auftakteinzel in fünf Sätzen gegen Robles durchsetzen konnte. Dabei ließ sich der 20-Jährige weder von einem schlechten Start mit verlorenem ersten Durchgang, noch von einem 1:4-Rückstand im fünften Satz aus der Ruhe bringen. Anschließend wollte Kristian Karlsson gegen Duda so gar nichts gelingen. Bei der klaren Dreisatz-Niederlage präsentierte sich Källbergs schwedischer Landsmann völlig indisponiert. „Kristian kam mit den Bedingungen heute nicht klar“, erklärte Borussias Trainer Danny Heister. „Sein Timing stimmte einfach nicht. Er hat wirklich einen schlechten Tag erwischt.“

Im dritten Einzel des Tages hätte Stefan Fegerl an die Platte treten sollen. Aufgrund der Personalnot bei den Gastgebern wurde das Spiel mit 3:0-Sätzen für den Österreicher gewertet, der am vergangenen Donnerstag zum zweiten Mal Vater geworden war. Somit hatte Karlsson die Chance, sich für seinen schwachen ersten Auftritt zu rehabilitieren. Dies gelang nicht. Nach nur 15 Minuten Pause genügte auch eine 2:1-Satzführung gegen Robles nicht. So musste die Entscheidung zwischen Källberg und Duda fallen. Borussias Youngster bestätigte seine gute Form und baute mit dem Viersatz-Erfolg seine Bundesliga-Bilanz der laufenden Saison auf 10:2-Siege aus. „Antons Leistung freut mich sehr“, sagte Heister. „Er hat taktisch wieder sehr stark gespielt. Wir haben heute zwei weitere wichtige Punkte geholt, die uns keiner mehr nehmen kann.“

Im fernen Malaysia hatte auch Timo Boll am Wochenende Grund zum Jubeln. Nach drei Endspiel-Niederlagen gegen Dimitrij Ovtcharov im Juni bei den China Open, im Oktober beim World Cup in Lüttich sowie Ende November bei den German Open in Magdeburg holte sich der Weltranglistenfünfte bei den T2 APAC Grand Finals in Johor Bahru in einem Finalduell mit seinem Landsmann den ersten Sieg in diesem Jahr (3:1). Neben der Siegprämie in Höhe von 40 000-Dollar war Boll beim Showdown der mit insgesamt 1,75 Millionen Dollar dotierten privaten Asian Pacific League auch an der 15 000-Dollar-Siegprämie für die siegreiche Mannschaft von Kapitän Michael Maze beteiligt.