Borussia Düsseldorf Tischtennis: Borussia droht das Saisonende

Nach der 1:3-Niederlage gegen Bergneustadt braucht der Titelverteidiger am letzten Spieltag Schützenhilfe, um doch noch in die Play-offs einziehen.

Verlor Sonntag beide Einzel und konnte der Borussia so gar nicht helfen: Kamal Achanta. Archiv

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Das Undenkbare scheint Realität zu werden. Die Play-offs der Tischtennis-Bundesliga finden dieses Jahr ohne Borussia Düsseldorf statt. Im als „Endspiel“ deklarierten Duell mit dem TTC Bergneustadt unterlag der Titelverteidiger ohne den noch immer angeschlagenen Timo Boll am Sonntag mit 1:3 und benötigt aufgrund zwei Punkten Rückstand auf Tabellenplatz vier am letzten Spieltag der Hauptrunde nun Schützenhilfe des Post SV Mühlhausen.

„Nach so einem Spiel ist es immer schwer, wir haben genug Chancen gehabt. Wir haben viele Matchbälle vergeben und sind in einigen Entscheidungsphasen zu stressig gewesen. Das hat man bei Franziska gesehen, obwohl es keinen Grund gab. Es ist für mich unerklärlich, besonders bei Kamal, der eine gute WM gespielt hat. Der Druck war natürlich groß und der ein oder andere konnte heute einfach nicht sein bestes Tischtennis abrufen. Das Leben geht weiter, auch wenn es jetzt erst einmal hart für uns ist“, sagte Trainer Danny Heister.

Kamal Achanta hatte den 17. Spieltag gegen Steffen Mengel eröffnet. Nach dem Gewinn der ersten beiden Sätze musste sich Achanta aber doch nach fünf Durchgängen geschlagen geben und vergab drei Matchbälle. Auch im vierten Einzel des langen Tischtennis-Nachmittags am Staufenplatz gab der 33-Jährige eine 2:1-Satzführung aus der Hand. Gegen Ricardo Walther, der mit seinem Erfolg über den einmal mehr enttäuschenden Patrick Franziska das zwischenzeitliche 2:0 für Bergneustadt hergestellt hatte, vergab Achanta im vierten Durchgang zwei Gelegenheiten, das Match zuzumachen, brach in der Folge völlig ein und wurde damit zur tragischen Figur des Tages.

Hoffnung kam noch einmal auf, als Panagiotis Gionis mit seinem glatten Dreisatzerfolg über Benedikt Duda im dritten Einzel den ersten Punkt für die Borussia einfahren konnte. Doch dann vergab Achanta die Möglichkeit, seinen Teamkollegen Franziska zum entscheidenden Match in die Box schicken zu können. „Ich bin total überwältigt. Das war grandios, was meine Jungs gezeigt haben. Ich weiß nicht, ob unsere Jungs es mehr wollten oder bei der Borussia der Druck zu groß war, es war auf jeden Fall zwischendurch hochklassiges Tischtennis“, sagte Bergneustadts Trainer Jens Stötzel.

Am Ostermontag muss die Borussia nun nicht nur ihr abschließendes Spiel in Grünwettersbach gewinnen, sondern braucht zugleich einen Sieg des bereits sicher geretteten Post SV Mühlhausen über Bergneustadt. Nach Monaten voller Rückschläge mit vielen Verletzungen und sportlichen Enttäuschungen wäre das Verpassen der Play-offs das unrühmliche Ende einer trotz des Pokalsiegs unter dem Strich enttäuschenden Saison.