Borussia ist auf der sicheren Seite
In der Champions League muss das Team in Italien antreten.
Düsseldorf. Manager Andreas Preuß verzichtete am Donnerstag auf den Flug nach Mailand. Lediglich Trainer Dirk Wagner und Physiotherapeut Ole Nauert begleiten Borussias Tischtennis-Profis Dimitrij Ovtcharov, Christian Süß und Marcos Freitas am Freitag beim letzten Gruppenspiel der Champions League bei TT Milano (19.30 Uhr).
"Das wäre ja eine Ferientour für mich, da bin ich hier besser aufgehoben", sagt Preuß. Drei Tage Abwesenheit vom Tischtenniszentrum kostet den Manager Arbeitszeit.
Die finanzielle Schiene für das beinahe bedeutungslose Spiel in Italien ist dagegen überschaubar: Die Gastgeber übernehmen die Unterbringung für zwei Nächte, die Flüge hatte Preuß schon im Sommer bei einem Billigflieger für je 70 Euro gebucht. In weiser Voraussicht auch für sich und Timo Boll, falls es um was gegangen wäre. Doch die verfallen, die Borussia ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert, es geht lediglich um die Gruppenplatzierung.
Gerüchteweise soll Konkurrent Hennebont nicht in kompletter Besetzung zum letzten Gruppenspiel nach Roskilde reisen, um absichtlich zu verlieren und Gruppenzweiter zu werden. Dann hieße der vermeintlich einfachere Gegner Niederösterreich.
Die Borussia träfe als Sieger der Gruppe A auf Granada mit Ex-Borusse Vladimir Samsonov im Februar (Hin-) und Ende März (Rückspiel). "Wir hätten auch mit Wagner und Preuß antreten können", so der Manager, "aber wir werden nicht taktieren, so etwas rächt sich im Sport."
Das Hinspiel hatten Boll, Süß und Ovtcharov 3:0 gewonnen. Auch ohne Boll dürfte es einen Sieg geben. Er werde das "nicht so aufgeregt" aus der Heimat verfolgen, sagt Preuß, "wenn wir gewinnen, ist es schön, und wenn wir verlieren, sind wir auch nicht traurig". Bei Letzterem denkt er wohl auch an die finanzielle Seite.
Denn die endgültigen Kosten für die Italien-Tour stehen erst fest, nachdem die Prämien klar sind. Die Spieler haben leistungsbezogene Verträge, werden für jeden Einzel-Erfolg bezahlt. Trotzdem bleibt Preuß entspannt: Denn während die Champions-League-Reisen nach Hennebont und Roskilde mit rund 4.000 Euro zu Buche schlagen, kostet das die Borussia diesmal nicht mal die Hälfte. Dabei ist es sogar egal, ob Preuß mitfliegt oder nicht.