Düsseldorfer EG DEG vor Schicksalsspiel am Dienstag in Berlin

Die Play-offs sind fast nicht mehr zu erreichen. Will sich die DEG zumindest ihre theoretische Chance erhalten, muss sie gewinnen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Der Konjunktiv war noch nie ein Freund der Verlierer. Daher wollte Christof Kreutzer nach einem für ihn und die Düsseldorfer EG erneut enttäuschenden Wochenende auch gar nicht darüber nachdenken, was alles hätte sein können. Wie es am Freitag in Nürnberg (2:5) gelaufen wäre, wenn Stürmer Norm Milley beim Stand von 2:2 seine Riesenchance genutzt hätte.

Wie sich das Spiel am Sonntag gegen Köln (1:2) weiterentwickelt hätte, wenn Verteidiger Stephan Daschner vor dem 0:1 nicht einen Schritt in die falsche Richtung gemacht hätte. Und vor allem: Wo seine Mannschaft stünde, wenn sie in den Vorwochen gegen die direkten Konkurrenten mit ähnlichem Eifer aufgetreten wäre wie nun gegen die Topteams.

Zurückschauen steht bei der DEG aber nun mal nicht auf der Tagesordnung. Weil es für all die, die sich dem Verein verbunden fühlen, zu schmerzhaft ist, immer wieder an all die Enttäuschungen und verpassten Chancen zu denken. Und weil es ja ständig weitergeht im eng getakteten Spielplan der Deutschen Eishockey Liga.

Für die DEG bereits schon am Dienstagabend, wenn das Auswärtsspiel bei den den Eisbären Berlin ansteht. Das wohl alles entscheidende Spiel, ob die Saison noch mal Fahrt aufnimmt oder die letzten zwölf Spieltage zu besseren Trainingseinheiten werden. Denn das werden sie, wenn die DEG am Dienstag erneut leer ausgeht.

Nach neun Niederlagen aus den vergangenen zehn Spielen beträgt der Rückstand der Düsseldorfer auf den letzten Play-off-Platz satte elf Punkte. Wenn überhaupt noch etwas Hoffnung macht, dann der Umstand, dass auf eben jenem Platz die ebenfalls nicht gerade gefestigten Eisbären (siehe Kasten) stehen, die bereits zwei Spiele mehr absolviert haben. Doch selbst, wenn die DEG Dienstagabend sowie ihre Nachholspiele gewinnt, hat sie immer noch zwei Punkte zu wenig. Entsprechend unrealistisch wirkt das Unterfangen, überhaupt noch auf die Endrunde zu hoffen. Die Fans scheinen schon nicht mehr dran zu glauben. Am Sonntag gegen Köln gab es nicht mal in den entscheidenden Momenten kurz vor Schluss noch richtige Anfeuerungsrufe.

Die direkt Beteiligten tun es dennoch: „Es ist erst vorbei, wenn wir auch mathematisch raus sind“, sagte Norm Milley hinterher und machte nicht den Eindruck, als fühle er sich genötigt, das sagen zu müssen. „Wir fahren nach Berlin, um drei Punkte zu holen. Wenn wir so spielen wie heute, aber weniger Strafen ziehen, können wir das schaffen“, sagte Max Kammerer und sprach damit das Thema das Wochenende an: In Nürnberg hatte sich die DEG gleich viereinhalb Gegentore in Unterzahl gefangen. Gegen Köln schwächte sie sich durch immer neue Strafzeiten mehrmals selbst. Aber das soll am Dienstag kein Thema mehr sein, zurückschauen gilt nicht.