Düsseldorfer Hockey DHC-Damen: Vermeintliches Finale wird zum Schaulaufen
9:2 gegen Köln — das Team vom Seestern spielt mit 28 Punkten die beste Vorrunde der Vereinsgeschichte.
Sie hatten sich auf ein Endspiel eingestellt. Am Ende war es nicht mehr als ein Schaulaufen und eine gelungene Generalprobe für das Viertelfinale. Die Hockeyspielerinnen des DHC stehen als Gruppenerster in der West-Bundesliga in der Runde der letzten Acht um die Deutsche Meisterschaft. Die Hauptrunde beendete die Mannschaft von Trainer Nico Sussenburger mit einem letztlich bedeutungslosen 9:2 (1:0) gegen Rot-Weiß Köln. Zu einem Endspiel um den ersten Platz kam es nicht mehr. Köln hatte am Samstag in Mülheim etwas überraschend nur remis gespielt, so dass der DHC bei vier Punkten Vorsprung vorzeitig als Erster feststand.
„So war dieses Spiel für mich als Trainer sehr entspannt. Ich konnte mich auf der Bank sogar etwas zurücknehmen“, sagte Sussenburger, dessen Team die beste Vorrundenbilanz der Vereinsgeschichte schaffte. Aus zehn Spielen holte der DHC beeindruckende 28 Punkte, blieb ungeschlagen und sicherte sich überlegen das Heimrecht im Viertelfinale. Dort wird Sussenburgers Team am kommenden Wochenende am Seestern auf den Gruppenzweiten der Südstaffel treffen.
Den Münchner SC sieht der DHC-Coach als harte Nuss. „Dort erwartet uns eine sehr zähe Angelegenheit gegen einen defensiv starken Gegner“, erklärte Sussenburger. „Letztlich sind wir aber in der Lage jede Mannschaft in Deutschland zu schlagen und müssen das auch können, wenn wir um den Titel mitspielen wollen.“
Dass sein Team dazu in der Lage ist, wurde auch zum Abschluss gegen Köln wieder deutlich. Der DHC verfügt über zahlreiche Spielerinnen, die den Unterschied machen können. Nach einer eher müden ersten Hälfte, nach der der DHC mit 1:0 geführt hatte, trafen die Oberkasselerinnen binnen vier Minuten dreimal. Doppelt erfolgreich war die tschechische Nationalspielerin Adéla Bízova, die zu einer verlässlichen Stütze in dieser Saison geworden ist. So verteilten sich die neuen DHC-Tore auf sechs verschiedene Spielerinnen. „Die Art und Weise wie wir in dieser Hallensaison bislang aufgetreten sind und auch personelle Ausfälle verkraftet haben, beeindruckt mich“, sagte Coach Sussenburger. Dem Trainer fehlen in dieser Saison die Olympiateilnehmerinnen und Nationalspielerinnen Lisa-Marie Schütze und Annika Sprink verletzt, die im Vorjahr zentrale Figuren beim Gewinn der Vizemeisterschaft gewesen waren. Trotzdem zählt der DHC nun zu den Favoriten.