Der Gegner: Janßen will von seinem Team mehr Mut sehen

Der neue Trainer muss beim Team von Dynamo Dresden an vielen Baustellen arbeiten.

Düsseldorf. Die sportliche Tristesse soll bei Dynamo Dresden ein Ende haben. Beim achtmaligen Meister der DDR hat dazu nun ein gebürtiger Krefelder das sportliche Kommando übernommen. Seit dem 4. September ist Olaf Janßen neuer Trainer bei Dynamo Dresden.

Damit ist der 46-Jährige in den vergangenen sechs Spielzeiten bereits der siebte Trainer im Rudolf-Harbig-Stadion. Eine konzeptionelle Vereinspolitik sieht anders aus, und auch die Possen um Janßens Installierung zeugen von wenig Seriosität. So hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Bohn noch am 2. September über die Köpfe von Geschäftsführer Christian Müller und Sportdirektor Steffen Menze hinweg Ralf Minge als Übungsleiter auserkoren. Die Dynamo-Legende erhielt jedoch im Gremium keine einstimmige Rückendeckung, woraufhin Minge seinen Verbleib bei der U 23 von Bayer Leverkusen (Regionalliga West) verkündete.

Schon nach dem Relegationssieg gegen den VfL Osnabrück im vergangenen Mai (0:1 und 2:0) gab der Verein ein peinliches Bild ab, weil durchgesickert war, dass Trainer Peter Pacult unabhängig vom Ausgang einen Tag nach dem Rückspiel seine Entlassung mitgeteilt werden sollte. Durch den Klassenerhalt ruderte das Präsidium zwar zurück, aber nach sechs Spielen ohne Sieg musste der Wiener nun doch gehen. Der war erst im Dezember 2012 auf Ralf Loose gefolgt und auch damals war Olaf Janßen bereits ein Kandidat bei den Sachsen gewesen. Seither hat sich der fünffache Vater intensiv mit Dynamo beschäftigt.

Janßen kennt die Machtstrukturen im Verein und ihm ist auch nicht entgangen, dass einige Spieler offenbar ihre Ziele über die des Vereins stellen. Bei seiner Vorstellung sagte Janßen daher unmissverständlich: „Wir können körperlich topfit sein und uns taktisch die schönsten Dinge ausdenken, wenn allerdings der Teamgeist fehlt, dann ist der Misserfolg programmiert. Wenn ich also erkennen sollte, dass Einzelne anders denken, dann werde ich reagieren.“

Janßen weiß, dass der Weg zum Klassenerhalt ein hartes Stück Arbeit wird. Die Mannschaft weist viele Defizite auf. „Wir lassen zu viele Lücken, schalten zu langsam um und es hapert beim Spiel ohne Ball“, sagte Janßen, ergänzte aber: „Dennoch steckt Qualität im Kader und ich will, dass diese schon in Düsseldorf auf den Rasen gebracht wird. Die Jungs müssen mutig sein.“ Damit könnte es in Dresden wieder aufwärts gehen.