Die Schockstarre in Oberbilk
Die TuRU lässt beim 1:4 daheim gegen Fischeln alles vermissen. Trainer Samir Sisic bleibt danach minutenlang auf der Bank sitzen.
Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Hendrick Heuvens war schon länger als eine Minute lang abgeklungen, da saßen Samir Sisic und Ilja Ludenberg noch immer wie versteinert auf ihren Stühlen neben der Trainerbank. Offensichtlich hatte die 1:4 (0:1)-Niederlage gegen den VfR Fischeln den Trainer und den sportlichen Leiter der TuRU in Schockstarre versetzt. Da blieb aus Sicht derjenigen, die es gut mit dem Fußball-Oberligisten meinen, nur zu hoffen, dass das Duo schon bald wieder zu Agilität zurückfindet. Denn Sisic und Ludenberg, das zeigten die 90 Minuten im Stadion n der Feuerbachstraße gestern, haben eine Menge zu tun, um das Team in die Spur zu bringen.
Gegen den Drittletzten aus Fischeln schwächelten die Oberbilker gestern in allen Mannschaftsteilen. Hinten bekamen Anil Ozean und Lukas Reitz die flinken Fischelner Torschützen Michael-Detlef Andres (21.) und Dominik Fehlers (48.) nicht unter Kontrolle. Im Mittelfeld lief das Spiel an Hoffnungsträger Florian Abel vollkommen vorbei. Und vorne strahlte Vensan Klicic keine Torgefahr aus. Wie groß TuRUs Not derzeit vor allem im Angriff ist, zeigte Sisics Maßnahme eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Mittlerweile stand es 0:4, da beorderte der TuRU-Trainer für den glücklosen Klicic seinen Defensivspezialisten Adnan Hotic von der Bank in das Sturmzentrum.
Dass die TuRU in der Schlussphase gegen einen nun etwas nachlassenden VfR etwas besser ins Spiel kam, lag aber nicht am ständig nörgelnden 28-Jährigen. Der ebenfalls eingewechselte Christopher Krämer war es, der immerhin noch für den Ehrentreffer (84.) sorgte.
Den konnte Björn Nowicki nur von der Auswechselbank aus verfolgen. TuRUs etatmäßige Nummer eins hatte sich im Abschlusstraining am Ellbogen verletzt und litt gestern von draußen merklich unter dem schwachen Auftritt seiner Teamkollegen, die zwar weiterhin sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben, in der Verfassung von gestern aber aufpassen müssen, nicht doch noch einmal in Nöte zu geraten.
TuRU: Mendes da Costa - Wolf, Reitz, Ozan, Schneider, Matten (59. Krämer), Fahrian, Kim (85. Kanschik), Abel, Ferati, Klicic (74. Hotic)
Tore: 0:1 (21.) Andres, 0:2 (48.) Fehlers, 0:3 (61.) Cakir, 0:4 (68.) Pappas, 1:4 (84.) Krämer