Die Vikings erobern die Herzen ihrer Fans
Beim 23:20 gegen Wilhelmshaven zeigt das Klatt-Team Leidenschaft und Nervenstärke.
Diesmal war es mehr als Mineralwasser, mit dem Trainer Ceven Klatt sowie der Geschäftsführer der HC Rhein Vikings, René Witte, nach dem 23:20-Sieg gegen den Wilhelmshavener HV angestoßen haben. „Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, wir können 15:15 Punkte nach dem 15. Spieltag haben, ich hätte sofort unterschrieben“, sagte Witte. „Zudem werden die Stimmung und der Zuschauer-Zuspruch jedes Mal besser.“
Während bei der Zahl der Fans — diesmal waren es 909 Zuschauer — noch deutlich Luft nach oben ist, zeigt die Mannschaft des Aufsteigers inzwischen neben der Begeisterung auch die Qualitäten, die in der 2. Handball-Bundesliga benötigt werden. „Natürlich war auch heute der Schlüssel zum Erfolg unsere sehr gute Defensivarbeit“, sagte Heider Thomas, der vor allem gemeinsam mit Teo Coric und Miladin Kozlina im Deckungszentrum eine schier unüberwindbare Mauer bildete. Und auch auf Vladimir Bozic im Tor konnten sich Düsseldorfs Wikinger erneut verlassen.
„Der gute Start war die Basis für das gute Spiel“, sagte Ceven Klatt, der sich über eine 5:0-Führung freuen konnte. Erst nach 13 Minuten erzielten die Gäste ihr erstes Tor nach einer Reihe von Unzulänglichkeiten.
Ganz ungefährdet kamen die Gastgeber aber nicht zum Ende der ersten Hälfte. Bis zur Pause stand es 11:9, weil sich auch bei den Vikings kleinere Fehler einschlichen. Nach dem Wechsel lief es fast so wie zu Beginn des Spiels. Später führte das Team von Ceven Klatt sogar mit 21:16. Der Vorsprung schrumpfte erneut auf zwei Tore zusammen. So kam dem Siebenmeter von Christian Hoße beim Stand von 21:20 vorentscheidende Bedeutung zu. „Ich wusste, der musste rein“, sagte der schnelle nominelle Außenspieler der Vikings. „In einem solchen Moment denkt man nicht nach, sondern versucht das Ding mit allem, was man hat, ins Tor zu werfen.“ Der Ball landete zum 22:20 tatsächlich dort, und zum Schluss durfte Keeper Vladi Bozic mit einem erneuten Siebenmeter den Endstand herauswerfen. „Wir hatten ein wenig den Faden im Angriff verloren, so dass es noch mal eng wurde“, sagte Hoße, der sich nun auf die Spiele gegen die Topteams in Nordhorn (2. Dezember), gegen Emsdetten (9.12.) und beim ungeschlagenen Tabellenführer Bergischer HC (16.12.) freut.
Groß war auch die Freude bei Kapitän Bennet Johnen, der nach langer Verletzungs-Auszeit sein erstes Zweitliga-Tor erzielte. „Wir sind sehr froh, dass er wieder richtig dabei ist“, sagte Trainer Klatt. „Wir haben gesehen, wo unsere Potenziale liegen, und man kann erkennen, dass wir seit Saisonbeginn in der neuen Klasse einen großen Schritt gemacht haben.“ Dass am Samstag zwei wichtige Rückraumspieler fehlten, bedurfte übrigens keiner besonderen Erwähnung.