Dimitrij Ovtcharov trifft auf seinen neuen Verein

tischtennis Im Halbfinale der Champions League ist Charleroi der Gegner der Borussia. Superstar Timo Boll ist gefordert.

Der Einsatz von Borussias Dimitrij Ovtcharov im bedeutungslosen vorletzten Saisonspiel beim TTC Jülich (3:1) war ein ganz wichtiges Signal: Der 20-Jährige, die Nummer 17 der Tischtennis-Weltrangliste, hat die Rückenprobleme offenbar überwunden und ist fit für den Ostersonntag. Denn dann steht das ungleich bedeutendere Hinspiel im Halbfinale der Champions League gegen RV Charleroi (13 Uhr) am Staufenplatz an (Rückspiel am 17.April). Für Ovtcharov ein besonderes, trifft er doch auf seinen künftigen Arbeitgeber. Eine Randnotiz, aber dass er vor seinem Wechsel im Sommer darauf keine Rücksicht nimmt, sagt er ausdrücklich: "Ich will mit der Borussia in meinen zwei Jahren mindestens einmal die drei möglichen Titel geholt haben." Meisterschaft und Pokalsieg stehen schon zu Buche, der Sieg in der europäischen Königsklasse ist nach dem Viertelfinal-Triumph über Granada das große Ziel.

Manager Andreas Preuß: "Wir haben große Dinge vor." Nicht nur beim Einzug ins Finale das Heimspiel in der Reisholzer Halle zu bestreiten (wie das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft). Sondern nach dem Titel 2000 soll auch der zweite Triumph gelingen. Doch entgegen stellt sich der fünffache Champions-League-Sieger RVCharleroi mit dem Ex-Borussen Petr Korbel, Ex-Weltmeister Jean-Michel Saive und dem Chinesen Wang Jian Jun. Das Trio hat einen Altersschnitt von über 35 Jahren. "Da könnte für uns das Problem liegen. Ältere Spieler können sich auf den Punkt konzentrieren", sagt Preuß. Das haben Korbel und Co. im Viertelfinale bewiesen. Ausgerechnet nach dem Weggang von Wladimir Samsonow. "Das war erstaunlich, wie souverän die durch die Champions League marschiert sind", so Borussia-Trainer Dirk Wagner.

Die Konzentration in Charleroi gilt wegen der schwachen belgischen Liga einzig dem europäischen Wettbewerb. "Wir sind klarer Außenseiter", sagt Klubsprecher Jean Lafleur und sieht die Chancen bei 30:70. Aus Düsseldorfer Sicht hört es sich fast ähnlich an. Denn auch Wagner gesteht: "Wir sind nur leicht favorisiert." Die Hoffnungen ruhen auf Timo Boll, der möglichst zwei Siege holen sollte. Dazu mindestens ein weiterer - von Süß und Ovtcharov.